Mentoring-Programme für Kreative

Der klassische Sprung ins kalte Wasser beim Übergang der Ausbildungs- oder Studienzeit in den Berufsalltag ist allzu oft Teil des Lebenslaufs. Dabei könnte ein Mentor oder Mentorin bereits zu Beginn einer Karriere viele Fragen klären und mit einem offenen Austausch – in einer Art Safe Space – den sanften, vor allem aber auch effektiven Start in die Branche ermöglichen.

Voneinander lernen ist ein wichtiges Prinzip, das allerdings nicht nur Berufsanfängern, sondern auch nach einigen Jahren im Job noch helfen kann, berufliche Blockaden zu überwinden oder das eigene Tun auf ein neues Level zu heben. Manche Unternehmen und Agenturen bauen dabei bereits auf ein internes Tandem-Prinzip oder binden externe Anbieter ein. Auch für Freelancer:innen bietet sich ein Mentoring-Programm an, um Erfahrungen im Bereich Preisstrukturen, Akquise und Marktpräsenz auszutauschen. Netzwerken in Design-Communities wie bei den Design Business Days helfen zudem auch außerhalb von Programmen Ansprechpartner zu finden.

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Diese Mentoring-Programme solltet ihr kennen

• Das kostenlose Mentoring-Programm des ADC richtete sich ursprünglich nur an Frauen, steht aber inzwischen  allen offen. ADC Mitglieder und Branchenexpert:innen stellen sich auf der Webseite als Mentor:innen vor und Interessierte können direkt Kontakt aufnehmen.
• In Mecklenburg-Vorpommern bietet u.a. der Künstlerbund Mentorings an. Zentraler Bestandteil des Mentoringprogramms sind individuelle 1:1-Beratungen. In diesen Tandems geben erfahrene Bildende Künstler:innen bzw. Autor:innen ihr Berufswissen und ihre Praxiserfahrungen an Berufseinsteigerinnen bzw. an Künstlerinnen und Autorinnen in beruflichen Orientierungsphasen weiter. Überhaupt bietet die Fachstelle Mentoring-MV eine gute Übersicht über Mentoringprogramme für den Karrierestart, wie das kultich mentoring für Frauen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft.
• Speziell für Österreich: Seit 2021 gibt es »Mentoring für Creatives«  für Selbstständige in der Kreativwirtschaft, bei dem man sich für ein zeitlich abgestecktes Mentoringprogramm bewerben kann.
• Zwar bietet die Hamburg Kreativ Gesellschaft kein klassisches Mentoringprogramm mehr an, dafür aber förderfähige Coachings, das Kreativunternehmer:innen in den Bereichen Strategie, Produktentwicklung, Vertrieb, Marketing und Finanzierung helfen soll, und bietet zudem unterschiedliche Termine zum Netzwerken und Fragen stellen.
• Speziell für Frauen wurde die Plattform MentorMe gegründet, die Mentor:innen und Mentees gegen Gebühr aus allen Branchen aneinander vermittelt.
• Das kostenlose und von der Industrie geleitete Abendschul-Programm Shift für Autodidakten, die in Berlin und Hamburg in die Werbe-, Design- und Kreativbranche einsteigen und eben nicht die traditionellen Wege gehen. Einzelne Arbeiten, eine Kampagne, Gedichte, Stories oder Artworks reichen aus, solange sie widerspiegeln wie die Bewerber:innen denken und Ideen finden.
• Speziell für Frauen mit Berufserfahrung (mind. 10 Jahre): Das Mentoring-Programm des Deutschen Kulturrates richtet sich an Frauen, die ihre Karriere weiter voranbringen möchten, zum Beispiel eine Führungsposition im Kultur- und Medienbereich anstreben oder sich im Markt noch besser positionieren wollen.
• Weitere Community-Beispiele sind Designlab, eine Online-Plattform, die Kurse und Mentoring in UX/UI-Design anbietet; ADPList, eine globale Community, die Designer kostenlos mit Mentoren zusammenbringt; RookieUp, ein Service, der personalisiertes Feedback und Coaching für angehende Designer bietet – und Design Buddies, ein Discord-Server, der das Mentoring und die Zusammenarbeit zwischen Designern fördert.

Ihr kennt noch ein gutes Mentoring-Programm, das in dieser Liste nicht fehlen sollte oder habt ihr bereits mit einem dieser Programme Erfahrungen gesammelt? Dann schreibt an info@page-online.de.

Mehr Infos zu Mentoring in der Kreativbranche

• Die besten Tipps für erfolgreiches Mentoring in der Kreativbranche: Professionelle Mentoring-Programme unterstützen Kreative auf ihrem beruflichen Weg – nicht nur zu Beginn der Karriere. Ein kleiner Ratgeber zum Thema Mentoring für Designerinnen und Designer
• So gelingt Mentoring auch remote! Das Onboarding neuer Kolle­g:innen hat sich in den letzten drei Jahren stark verändert. Wir geben Tipps, wie Mentoring auch remote funktionieren kann und sich Nähe trotz räumlicher Distanz herstellen lässt.
• Are You My Coach? Der Titel Coach ist nicht zertifiziert – jeder, der sich vornimmt, Menschen bei einer Herausforderung oder einem Problem zu unterstützen, kann sich so nennen. Um den passenden Coach zu finden, ist es wichtig, sich im Vorfeld einige Fragen zu stellen.

Dieser Beitrag ist erstmals am 19. Juli 2024 erschienen.