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Missy’s neuer Look

Art Directorin Daniela Burger spricht über den Relaunch des Missy Magazine.

Art Directorin Daniela Burger spricht über den Relaunch des Missy Magazine.

Das Missy Magazine will keine typische Frauenzeitschrift sein und ist es auch nicht. In diesem Blatt werden weder Männerprobleme noch Psychosen ausdiskutiert. Auch modisch schwimmt der Titel nicht im Main Stream mit, sondern sucht eben das andere, im aktuellen beispielsweise die Mode für SHE-Dandys. Seit Kurzem hat Missy eine neue Art Directorin, die das Heft einem Relaunch unterzogen hat. Daniela Burger aus Berlin sagt, was es mit dem frischen Look auf sich hat. 

Wofür steht das Missy Magazine?

Für Themen, die Frauen interessieren, die aber in anderen Frauenzeitschriften nicht so explizit angegangen werden, wie Musik, Internet und Popkultur. Missy steht für ein Frauenbild, das eben nicht nur über Beiträge zu Mode und Schminktipps oder »Wie bekomme ich meinen Traummann« definiert wird.

Musik und Popkultur finde ich auch in Intro und Spex. Was macht Missy besonders?

Missy Magazine ist ein Titel von Frauen über Frauen. Die Idee finde ich persönlich nicht nur super, sondern auch notwendig. Der kulturelle Output wird leider immer noch von Männern bestimmt. Das gilt meiner Meinung nach auch für den Grafikdesign-Bereich.

Wie haben Sie versucht, ihr Verständnis von Missy grafisch umzusetzen?

Ich wollte ein Magazin machen, das selbstbewusst und modern aussieht sowie den popkulturellen Anspruch der Zeitschrift widerspiegelt. Dabei wollte ich weder typisch weibliche Gestaltungsstandards bedienen, noch genau ins Gegenteil verfallen. Deshalb habe ich versucht, über Typowahl und Layout einerseits eine Strenge und Klarheit, andererseits eine gewisse Verspieltheit und Freundlichkeit zu entwickeln.

Was bedeutet das im Detail? 

Als Headline-Schriften habe ich Edelsans und Bureau Grotesque ausgewählt. Sie haben für mich jeweils die Eigenschaften von beiden beschriebenen Polen. Die Edelsans ist streng, eher elegant und stylish. Die Bureau Grotesque ist klassisch, aber mit ihren schnörkeligen Enden hat die Schrift auch etwas Niedliches. Zudem habe ich Headlines und Subheadlines relativ groß und überwiegend schwarz-weiss eingesetzt, so dass sie eher kräftig und präsent sind. 

Und das Layout?

Beim Layout habe ich eckige, blockige Formen mit wenigen kräftigen Farben verwendet. Dadurch stehen kantige Elemente den kleinen spielerischen Rubrik-Icons und pastelligeren Hintergrundflächen gegenüber. Ich wollte weder ein minimales und strenges Layout entwickeln, das nur männlich besetzte Eigenschaften transportiert. Noch sollten nur weiblich weiche Elemente verwendet werden. Das Layout für das Missy Magazine verwendet eine Mischung aus beiden. Das bildet für mich auch die inhaltlichen Zielsetzungen ab. Insgesamt soll Missy keinesfalls mädchenhaft und zurückhaltend sein, sondern eher erwachsen und knallig, ein bisschen anders eben.

Der Relaunch des Missy Magazine ist keine bloße Schönheitskorrektur. Sie haben das Layout stark verändert. Warum?

Ja, ich habe fast nichts unangetastet gelassen, da ich die Freiheit hatte,  alles zu verändern, was ich verändern wollte. Das war aber auch das Ziel. Das Magazin sollte grundsätzlich ein neues Gesicht bekommen: straight, poppig, selbstbewusst, also mehr von dem, was auch in den Texten vertreten wird. Einzig beim Logo habe ich es bei wenigen minimalen Veränderungen belassen: Edelsans als neue Typo und schlichte Linksbündigkeit.

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