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Vintage-Illustrationen als Inspiration

Im Interview erklärt die erfolgreiche Illustratorin Ella Cohen, wie sie sich von Vintage-Illustrationen inspirieren lässt.

 

Im Interview erklärt die erfolgreiche Illustratorin Ella Cohen, wie sie sich von Vintage-Illustrationen inspirieren lässt.

 

In der Titelgeschichte von PAGE 5.2014, die nächste Woche an den Kiosk kommt und in der es um visuelle Trends in Illustration und Fotografie geht, stellen wir unter anderem die Illustratorin Ella Cohen vor. Im Gespräch erzählte sie uns, wie sie ihren unverwechselbaren Stil entwickelte und welche Rolle dabei die Designhistorie ihres Heimatlandes Israel spielt.

 

 

PAGE: Du kommst aus Israel, lebst in Berlin. Wie bist Du dort gelandet?

 

Ella Cohen: Ich bin im letzten Juli gekommen, weil ich für den Young Illustrators Award der Illustrative nominiert war. Ich hatte nicht geplant hierzubleiben, aber über ein halbes Jahr später bin ich immer noch hier.

 

 

Berlin ist eben verführerisch …

 

Und es hat gewisse Ähnlichkeiten mit Tel Aviv, wo es auch viele Gebäude gibt, die nicht sehr gut erhalten sind – aber eben das ist ihr Charme. Tel Aviv ist auch ein großartiger Ort für Künstler.

 

 

Hast Du als Jüdin familiäre Verbindungen nach Deutschland?

 

Meine Großmutter lebte während des Krieges in Deutschland, konnte sich irgendwie verstecken und überlebte.

 

 

Die visuelle Kultur Israels spielt eine große Rolle in Deiner Arbeit.

 

Vor allem die israelischen Poster Designer der vierzeiger bis sechziger Jahren haben mich beeinflusst. Es war eine goldene Zeit für Gestalter, die viele Propaganda-Plakate gestalteten, aber auch Werbeposter.

 

 

Wo bekommt man so etwas zu sehen?

 

In Tel Aviv gibt es dazu derzeit viele interessante Ausstellungen. Natürlich gehe ich auch in Antiquariate. Einer der besten Läden für Plakate ist die Farkash Galerie in Jaffa, was ja Tel Aviv gleich benachbart ist.

 

 

Was genau interessiert Dich dabei?

 

Ich studiere vor allem sehr genau die Farbseparation. Die Art und Weise, wie viele dieser Künstler mit nur zwei Farben Farben arbeiten, ist weitaus komplizierter als man denken möchte. Sowohl vor als auch nach dem Zeiten Weltkrieg kamen viele jüdische Grafikdesigner nach Israel, verbanden ihren europäischen Stil mit nahöstlichen Motiven.

 

 

Hm, wie hat man sich das vorzustellen?

 

Zum Beispiel bei den Plakaten für die große Levant Messe, die in den zwanziger Jahren in Tel Aviv startete und Innovationen aus Technik, Industrie und Landwirtschaft zeigte. Der Look der Plakate ist sehr modern oder sogar für damalige Zeit futuristisch, aber verbunden mit Elementen wie Kamelen und einer typisch israelischen starken Farbigkeit. Die Sonne ist sehr stark dort.

 

 

Wie verarbeitest Du diese Einflüsse?

 

Ich habe lange Bezugspunkte gesammelt und analysiert und fühle mich jetzt sicher genug, eine eigene visuelle Sprache zu entwickeln. Einen Stil, der zwar viele Einflüsse kombiniert, den man aber als meinen erkennt.

 

 

 

 

 

 

Ella Cohen studierte bis 2010 an der Bezalel Academy of Art and Design in Jerusalem. Zur Zeit lebt sie in Berlin, wo sie für Kunden wie »Wall Street Journal«, »Wrap«, »Wired«, »New York Times«, »Eight«, »Howler« oder »Time Out Tel Aviv« arbeitet.

 

Freie Arbeit
Bild: Ella Cohen
1/10
Illustration für das Magazin »Traveller«
Bild: Ella Cohen
2/10
Illustration für das »Wall Street Journal«
Bild: Ella Cohen
3/10
Illustration für »Wired«
Bild: Ella Cohen
4/10
Israelische Inspirationen
Bild: Ella Cohen
5/10
Links Ella Cohen, rechts Dan Reisinger
6/10
Links Ella Cohen, rechts Gerd Arntz
7/10
Links Ella Cohen, rechts Jan Goeting
8/10
Links Ella Cohen, rechts Leonard Weisgard
9/10
Plakate für die Levant-Messe
Bild: Ella Cohen
10/10
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