Papier und Farbe, die beiden wesentlichen Rohstoffe für die Erstellung von Drucksachen, wirken nicht nur miteinander, sie wirken auch aufeinander. Julia Voigt, Marketingdirektorin bei diedruckerei.de, berichtet: »Unsere Kunden stellen immer wieder Fragen zur Papierauswahl und zur Farbwiedergabe. Besonders viele Nachfragen kommen zur Beschreibbarkeit des Papiers und zu den Veredelungen, aber auch zu Volumen und zum Weißegrad unserer Papiere.« Der Weißegrad eines Papiers ist für die Farbwiedergabe ein wichtiger Aspekt, aber nicht nur er allein.
Kurz zum Hintergrund: Am Bildschirm werden die Farben lichtbasiert aus den drei Farben Rot, Gelb und Blau gemischt. Beim Drucken wird dagegen im CMYK-Farbraum mit Cyan, Magenta, Yellow und Key, der »Schlüsselfarbe« (Schwarz), gearbeitet. Die Abstimmung der beiden Farbräume aufeinander ist eine der größten Herausforderungen und erfolgt mit Hilfe genormter Farbprofile. Die zu verwendenden Farbprofile richten sich nach dem Papier. Soll gestrichenes Papier wie Bilderdruckpapier bedruckt werden, ist das Profil ISO coated v2 die richtige Wahl, bei ungestrichenen Papieren wie dem Offsetdruckpapier kommt das PSO uncoated ISO12647 zum Einsatz. Gestrichene Papiere haben einen höheren Kontrast und einen deutlich höheren Farbumfang als ungestrichene.
Homogene Papierqualität
Wie die Farben letztendlich zu Geltung kommen, hängt auch vom Strich, vom Glanz sowie von der Opazität, also von der Lichtdurchlässigkeit, des Papiers ab. Schon geringe Abweichungen in der Eigenfarbe der gleichen Papierqualität können die Farbwiedergabe beeinflussen. Onlinedruckereien wie diedruckerei.de arbeiten im Sammeldruckverfahren. Dabei werden Aufträge verschiedener Kunden auf einen Bogen zusammengefasst. Das spart viel Papier, weil weniger Verschnitt und Makulatur anfällt, es schont die Umwelt und macht niedrige Preise möglich. Gleichzeitig stellt dies auch hohe Anforderungen an das Prozessmanagement. diedruckerei.de hat sich deshalb schon sehr früh für eine Standardisierung entschieden und ist seit vielen Jahren nach ProzessStandardOffset (PSO) zertifiziert. Pro Tag verlassen bis zu 7.500 Druckaufträge das Werk von diedruckerei.de. Im Jahr werden dafür tausende Tonnen Papier eingekauft. »Einer unserer wichtigsten Kriterien im Papiereinkauf ist die homogene Qualität. Auch wenn Papier ein Naturstoff ist, dürfen die Abweichungen nur in einem geringen Umfang vorkommen. Dabei müssen wir uns auf unsere Lieferanten verlassen können, mit denen wir zum Teil schon Jahrzehnte zusammenarbeiten«, sagt Julia Voigt.
Eigenfarbe hat Auswirkung
Weil Druckfarben nicht deckend, sondern lasierend sind, scheint bei Drucksachen das Papier mit seiner ganz spezifischen Eigenfarbe durch. Dieses Durchscheinen hat Auswirkungen auf die Farbwirkung. Papiere mit einem Grau- oder Gelbton verändern die Farbdarstellung und damit auch die Farbwirkung. Noch stärkeren Einfluss auf die Farbe haben Effektpapiere wie Chormolux Pearl oder Magic Chrome. Bei letzterem wirkt die Oberfläche stets anders, je nachdem, ob keine Farbe (Spiegeloberfläche), wenig oder helle Farbe (Oberfläche schimmert stärker) oder viel oder dunkle Farbe (Oberfläche schimmert kaum) aufgetragen wird.
Das Papier ist also neben den vier Farben CMYK und der Sonderfarbe so etwas wie eine »sechste« Farbe. Selbst das Durchscheinen des Widerdrucks (Druck auf der Rückseite eines bereits bedruckten Bogens) kann die Farbe verändern. Mit Hilfe der Grafikprogramme lassen sich diese Einflüsse am Monitor simulieren. Julia Voigt gibt allerdings zu Bedenken: »Das Simulations-Verfahren nützt nichts, wenn der Monitor nicht richtig kalibriert ist!«
Hilfreich für die Auswahl des passenden Papiers, der Veredelung oder des Bedruckstoffes sind so genannte Musterbücher. Sie zeigen nicht nur die Grammatur, sondern vermitteln auch einen Eindruck vom Druckbild und von der Farbwiedergabe auf den spezifischen Bedruckstoffen. diedruckerei.de bietet ihren Kunden für diesen Zweck eine Sample Box an. Darin enthalten sind Papiermuster und andere Bedruckstoffe, die im Onlineshop bestellt werden können.