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Design mit Inhalt

Forschende Designer*innen und gestaltende Unternehmer*innen – wer ein Masterstudium an der Hochschule der Künste Bern HKB abschliesst, findet seinen Markt.

Die Hochschule der Künste Bern HKB liegt fünf Minuten vom Bahnhof Bern, mitten im vielfältigen Quartier Bümpliz an der Fellerstrasse 11. Südlich davon ragen die brutalistischen Türme der Tscharnergut-Siedlung in die Höhe. Hier, in der Shedhalle einer früheren Textilfabrik, arbeiten rund 35 Studenten*innen und Dozent*innen des HKB / MA Design. Die Atmosphäre ist anregend, lebendige Gespräche und herzliches Lachen mischen sich mit geschäftigen Schritten.

Unternehmerische Forscher und forschende Unternehmer

Seit seiner Neuausrichtung vor vier Jahren bietet der HKB / MA Design ein individuelles Projektstudium für Design- und Designforschungsprojekte mit einer hohen gesellschaftlichen Relevanz in den Vertiefungen »Entrepreneurship« und »Research«. »Sieht so das Designstudium der Zukunft aus?«, fragte PAGE damals. Heute sind wir erneut vor Ort, um herauszufinden, wie sich der revolutionäre Masterstudiengang entwickelt hat. Die Studentinnen und Studenten, die sich für »Entrepreneurship« entscheiden, entwickeln ein unternehmerisches Konzept für ein Produkt oder eine Dienstleitung. Studierende in »Research« schließen mit einem Plan für ein Forschungsprojekt ab.

»Interessanterweise arbeiten heute viele unserer Studierenden als beides irgendwo dazwischen«

sagt Robert Lzicar, Leiter des HKB / MA Design. Indem sie forschende und unternehmerische Kompetenzen kombinieren, besetzen sie Positionen ausserhalb der traditionellen Berufsfelder von Designern.

Die visuelle Gestalterin Nina Paim etwa untersuchte in ihrer Arbeit »Learning from Niggli« die Geschichte und die publizistischen Strategien des Niggli Verlags. So verknüpfte sie schlau und anschaulich Grafik und Historiographie. Eine erfolgreiche Strategie: Der Kanton St. Gallen unterstützte ihre Arbeit mit 30 000 Franken. Inzwischen hat sie für ihre Praxis die gemeinnützige Organisation »Common Interest« gegründet, das unterschiedliche Forschungsarbeiten öffentlich macht: durch Ausstellungen, Publikationen und Workshops.

Den umgekehrten unternehmerischen Weg ging Marius Disler: »Er bewarb sich ursprünglich mit einer Plattform für Rock und Pop – während des Studiums und weiteren Recherchen wurde aus der Idee ein Projekt für nachhaltigen und fairen Kaffeehandel.« mikafi vermittelt online grüne Kaffeebohnen direkt vom Bauern und umgeht undurchsichtige Zwischenhändler.

Der HKB / MA Design verspricht Projekte mit einer hohen gesellschaftlichen Relevanz.

»Es ist die Aufgabe von Designern, das Potential ihrer Ideen kritisch zu hinterfragen.«

Das sei es, was die Bewerberinnen und Bewerber in Bern suchen: »Design mit Inhalt«. Mit seiner Thesis bewarb sich der HKB-Absolventen bei der Gebert Rüf Stiftung, die das Projekt nun mit 150 000 Schweizer Franken unterstützt. Erfolgreiche Projekte wie diese geben dem Studienleiter recht: »Unsere Studentinnen und Studenten machen ihr Projekt bereits während des Masters marktreif.«

Vielfalt als Prinzip

Ein weiteres Versprechen, das der HKB / MA Design einlöst, ist die Internationalität. Diversität. Die Studierenden kommen aus Japan, Pakistan oder/und Taiwan – nur ein gutes Drittel stammt aus der Schweiz.  Spannend sind nebst den verschiedenen Nationalitäten auch deren unterschiedlichen beruflichen Hintergründe: Im Studiengang treffen Schmuckdesignerinnen auf Grafiker und UX-Designer auf Textildesignerinnen.

»Die Fragestellungen aus den unterschiedlichen Anwendungsbereichen von Design machen den persönlichen Austausch umso wertvoller«

sagt Robert Lzicar. Es ist dieses vielseitige Netzwerk, die Erfahrungen der Studierenden und das hohe Niveau der Studierenden Ausbildung, das den Abschlussarbeiten anzusehen ist. Wer nun selbst eine Idee hat, die in das Programm passt, informiert sich hier.

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