Worte sagen mehr als Bilder
Die »Beschreibende Kamera« von Matt Richardson gibt Bildbeschreibungen statt Fotos aus. Im Hintergrund arbeitet Amazons Mechanical Turk API.
Die »Beschreibende Kamera« von Matt Richardson gibt Bildbeschreibungen statt Fotos aus. Im Hintergrund arbeitet Amazons Mechanical Turk API.
Die Descriptive Camera von Matt Richardson wirkt auf den ersten Blick wie ein charmantes Kunstprojekt: Der Fotograf nimmt ein Bild auf und bekommt als Ergebnis einen kleinen Zettel mit einer Bildbeschreibung ausgedruckt. Dahinter steckt Handarbeit. Die Descriptive Camera übergibt das Foto über eine API an Amazons Mechanical Turk. Die vor sieben Jahren gestartetete Plattform verteilt Kleinaufträge an Dienstleister. Ein echter Mensch wertet also die Fotos aus und liefert eine Bildbeschreibung. Das Ergebnis druckt dann ein an das Kamerasystem angeschlossener Thermodrucker aus, der eigentlich für Kassenbons gedacht ist.
Das Setup der Kamera wirkt noch sehr behelfsmäßig: Ein BeagleBone von Texas Instruments mit embedded Linux übernimmt die Steuerung, hinzukommen der Thermoprinter, eine USB-Kamera und Ethernet für den Internet-Anschluss. Drei LEDs liefern Informationen über den Zustand der Anwendung.
Für Matt Richardson war die Motivation für seine Descriptive Camera, auf ein akutes Problem für Bildjournalisten und Fotografen hinzuweisen: Zwar liefern Digitalkameras heute umfangreiche Metadaten zu den technischen Parametern eines Bildes und per GPS auch zum Ort, doch muss die Bildbeschreibung immer noch von Hand vorgenommen werden.
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