»notamuse« beantwortet diese Frage mit einer Website – und hat jetzt ein Crowdfunding für ein vielversprechendes Buch mit Arbeiten von Gestalterinnen gestartet.
Die Gestalterinnen Silva Baum, Claudia Scheer und Lea Sievertsen wünschen sich mehr weibliche Vorbilder und eine vielseitigere Designszene »jenseits von männlichen Heldenfiguren«, wie sie schreiben. Im Rahmen ihrer gemeinsamen Masterarbeit starteten sie deshalb die Website notamuse, auf der sie Frauen aus dem Designbereich über ausführliche Interviews vorstellen. Beispielsweise verrät die ZEITmagazin-Art-Direktorin Jasmin Müller-Stoy, was Erfolg für sie bedeutet, die Kunsthistorikerin Gerda Breuer spricht über ihre Motivation »Women in Graphic Design« zu verfassen, Designerin Yvonne Rundio vergleicht das Netzwerk-Verhalten von Männern und Frauen.
Demnächst soll auch das Buch »notamuse – A New Perspective on Women Graphic Designers in Europe« erscheinen, das Arbeiten zeitgenössischer Grafikdesignerinnen zeigt und die Interviews in gedruckter Form enthält. 53 Frauen und ihre Projekte werden in dem Buch vorgestellt, das der Schweizer Verlag niggli im Frühjahr 2019 veröffentlichen soll. Bei Kickstarter kann man das Projekt noch bis zum 29. November supporten und sich neben einem vergünstigten Exemplar weitere Goodies sichern.
Die Idee zu notamuse ist übrigens durch viele Gespräche entstanden, in denen Lea, Claudia und Silva sich zu ihren Erfahrungen im Hochschulalltag und bezüglich ihrer beruflichen Zukunftsvorstellungen austauschten. Das Projekt starteten sie im Rahmen ihrer gemeinsamen Masterarbeit an der HAW Hamburg. »Wir untersuchen die Sichtbarkeit von Frauen im Grafikdesign jedoch in einem viel größer angelegten Kontext, weil es uns vor allem auch ein persönliches Anliegen ist, mehr Aufmerksamkeit für das vorherrschende Ungleichgewicht in der Designbranche zu generieren«, meinen die drei Gestalterinnen.
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