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Side Projects starten neben dem kreativen Alltagsgeschäft

Ab sofort im Handel: PAGE 08.2016

Editorial: K/R/E/A/T/I/V

»Und, was machen Sie so?« Wer kennt sie nicht, diese unsägliche Smalltalk-Floskel. Es scheint, als kön ne man sich gar nicht mehr unterhalten, ohne zu wissen, was der andere beruflich macht. Und es gab Zeiten, da antworteten wir einsilbig: »Ich bin in der Werbung« und schon arbeitete sich unser Gegenüber an seinen Vorurteilen ab. Was aber antworten wir heute, wenn sich die eigene Profession gar nicht mehr an einer Disziplin festmachen lässt, sondern an Stil und Identität, die sich über verschiedene Kunden, Projekte und Medien hinweg darstellen? Wir machen mal Grafikdesign, mal Kunst, dann wieder Hackathons oder Barcamps und treten auch noch als VJ auf. Ja, was antworten wir dann, wenn wir eigentlich nur in Ruhe unser Feierabendbier trinken wollen?

Wer sich diese Frage stellt, befindet sich im falschen Film! Denn den klassischen Feierabend gibt’s für einen kreativen Kopf gar nicht. »Und, was machst du so?« ist die spannendste Frage, die wir uns gegenseitig stellen können. Wir sind Slashies. Wir machen das/das/das und sind offen für Neues. Wir haben uns längst von vorgefertigten Berufs- und Karrieremustern verabschiedet. Noch nie standen die Zeichen so gut, unterschiedlichen Leidenschaften zu frönen, Dinge auszuprobieren und eigene Ideen zu verwirklichen. Einen bestimmten beruflichen Status empfinden wir erst gar nicht als erstrebenswert. Und so stecken wir parallel zu unserem Alltagsgeschäft in Agentur und Unternehmen auch viel Energie in Herzblutprojekte, und sei’s in eine Neugründung im Nebenerwerb.

Doch die Balance muss stimmen: Wenn wir uns zu viel aufbürden, machen wir weder das eine noch das andere richtig. Unsere Haupteinnahmequelle oder unser Hauptarbeitgeber kann vollen Einsatz fordern. Angestellte etwa müssen ihren Chef über Nebentätigkeiten informieren und sollten es auch. Denn pauschal verbieten kann er sie ihnen nicht, aber, wer weiß, vielleicht ja fördern … – So lautet unsere Devise von PAGE 08.2016 denn auch: »Creator/Maker/Trader/Expert/Server – mach dein Ding!«

Gabriele Günder,
Designerin/Chefredakteurin/Publisherin

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