In Friedericke Lehmanns Künstlerbiografie »Sinem Maliqi. Leben in Paris« nimmt die magische Anziehungskraft von Paris auf Frauen in den 1920er Jahren durch und durch Gestalt an.
Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Für ihre Diplomarbeit im Studiengang Buchkunst/Grafik-Design gestaltete Friedericke Lehmann in der Klasse für Illustration bei Professor Thomas Matthaeus Müller die in Wachspastell gezeichnete Künstlerbiografie »Sinem Maliqi. Leben in Paris«.
Darin erzählt sie, wie eine junge Frau aus Albanien, die seit ihrer Kindheit als Mann hatte leben müssen, ins Paris der 1920er Jahre gelangt. Dort lernt Maliqi nach und nach einige der berühmtesten Frauen ihrer Zeit kennen, wie die Schriftstellerin Gertrude Stein und deren Lebensgefährtin Alice B. Toklas oder die Buchhändlerin Sylvia Beach und schließlich die mexikanische Malerin Frida Kahlo.
Magisches Paris
Der besondere Kunstgriff des Buches: Die Lebensgeschichte der Modedesignerin setzt sich aus den Erinnerungen der anderen zusammen. Die Frauen, denen Sinem Maliqi in Paris begegnet, erzählen von ihr. Dazu lassen die vielen Illustrationen die Künstlerinnenszene des Rive Gauche lebendig werden. Maliqi selbst aber ist nie zu sehen. Denn: All das könnte zwar so passiert sein – doch ist sie eine fiktive Figur, deren spannende Lebensgeschichte Friedericke Lehmann geschickt in reale Geschehnisse einbettet.
Als Basis dienten ihr eine frühere Semesterarbeit über Künstlerbiografien, verschiedene Sachbücher zu den 1920er Jahren in Paris sowie ein Fundus an Fotografien aus jener Zeit. Aus Ausschnitten der Fotos entstanden zunächst Skizzen und dann die intensiven Wachspastellzeichnungen der Designerin. Auf diese Weise wirken die Szenen wie aus dem bewegten Leben der porträtierten Persönlichkeiten gegriffen. Für 40 Euro sind noch einige wenige Exemplare bei Friedericke Lehmann erhältlich.
Friedericke Lehmann beschäftigte sich intensiv mit den Lebensgeschichten von Künstlerinnen im Paris der 1920er Jahre.