Nachhaltige Agenturen: »Im Kern geht es um Mitgefühl«

In letzter Zeit sieht man öfter neue oder Ableger bestehender Agenturen, die einen Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit legen. Verschärfte Konkurrenz für Scholz & Volkmer?
Michael Volkmer: Es kann gar nicht genug solcher Agenturen geben. Denn wir stehen nach wie vor erst am Anfang einer nachhaltigen Entwicklung.

Aber man hört doch immer, dass kein Unternehmen, keine Marke mehr am Thema ­Nachhaltigkeit vorbeikommt, weil der Druck der Konsumenten so hoch ist.
Der Druck muss eindeutig vonseiten der Politik kom­men. Er muss systemisch gesteuert werden. Ja, es gibt tolle Unternehmen mit Vorbildcharakter. Aber es wird dauern, bis das Thema Nachhaltigkeit in der Breite ankommt, bis bei den Firmen die Geschäftsprozesse grundlegend verändert sind. Auf das Konsumverhalten allein zu vertrauen, wird zu lange dau­ern. Das Drama ist privat oder als Firma das gleiche: Wir alle stecken im Tagesgeschäft, in einer riesengroßen Müh­le mit Sachzwängen et cetera. Vieles kann man nicht so schnell umsetzen, wie man es verstanden hat.