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Mensch und Technologie auf Tuchfühlung: Was die SXSW 2017 für Designer bedeutet (Teil 2)

Tim Irvine und Katrine Rau von der Design- und Innovationsberatung FJORD schildern ihre Eindrücke von der SXSW – und erklären, welche Trends die Arbeit von Designern beeinflussen werden.

In Austin, Texas, ist am Sonntag die SXSW 2017 zu Ende gegangen. Tim Irvine und Katrine Rau von FJORD waren vor Ort. Hier schildern sie, welche Trends die Arbeit von Designern künftig beeinflussen werden – und welche Dinge dann zum Rüstzeug eines Designers gehören.

Die Auseinandersetzung mit Chatbots, Künstlicher Intelligenz und Mixed Reality auf der diesjährigen SXSW zeigt, wie nahe Mensch und Technologie sich gekommen sind (siehe Teil 1). Jeder dieser Trends hat Auswirkungen auf unsere Aufgaben als Designer.

Was die SXSW 2017 außerdem klar gemacht hat: Zum zukünftigen Rüstzeug von Designern gehört der gekonnte Umgang mit Zeit, Sound und Daten – um eine immer immersivere Technologie menschlich-intuitiver zu gestalten.

Zeit

Je stärker die Digitalisierung unsere Welt beschleunigt und je kurzlebiger Erlebnisse werden, desto wichtiger sind Designer als Gestalter von Momenten und »ephemeral stories« (einer der Fjord-Trends 2017). Der wohl bekannteste Protagonist dieser Entwicklung ist Snapchat. Doch Design kann Erlebnisse auch entschleunigen. In einer SXSW-Session wurde etwa ein Augmented-Reality-Helm vorgestellt, der die Wahrnehmung seines Trägers verlangsamt.

Sound

Der wirksame Umgang mit Geräuschen ist heute genauso unverzichtbar für Designer. Die Bedeutung von Spracherkennung, Sprachsteuerung und Sprachausgabe wächst, siehe Amazon Echo/Alexa und Google Home. Marken und ihre Produkte, Services und Erlebnisse brauchen heute eine eigene Sound-Identität.

In Austin wurde außerdem die Bedeutung von Sound in VR-Erlebnissen thematisiert. In der virtuellen Welt wie in der realen Welt stimulieren Geräusche unsere instinktiven Reaktionen. Das Sound-Design entscheidet also in hohem Maße über die Qualität und Akzeptanz des VR-Erlebnisses und darüber, ob es seinen Zweck erfüllt oder verfehlt.

Daten

Die wachsende Bedeutung von Daten für die Gestaltung von Produkten, Services und Erlebnissen stand auch in Austin außer Zweifel. Eines der ungewöhnlichsten Beispiele für das Design mit Daten lieferte die Rainforest Connection: Mit dem Ziel, illegale Abholzung zu verhindern, nutzt sie alte Smartphones, um die Geräusche von Motorsägen im Regenwald von Sumatra zu orten und Teams vor Ort zu alarmieren und ausrücken zu lassen.

Tim Irvine ist Regional Design Director für Nordamerika bei FJORD. FJORD ist eine globale Design- und Innovationsberatung und Teil von Accenture Interactive. Katrine Rau ist Group Director von FJORD in Kopenhagen.

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