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Magie der Mathematik

Mathematik erfahrbar in einer interaktive Vitrine: Max Seegers beeindruckende Installation »Every­thing is growing, everything is math«

3D Skulptur von Max Seeger
Unendliche Variationen: Drei verschiedene Algorithmen für organische Wachstumssimulationen erzeugen natürliche Muster und Formen in unendlichen Variationen – in 3D als interaktive Vitrine.

FHWS. Mathematik ist faszinierend, denn mithilfe mathematischer Formeln lassen sich natürliche Phäno­mene beschreiben. Und genau darum geht es bei Max Seegers beeindruckender Installation »Every­thing is growing, everything is math«, die er im Studiengang Interaktive Medien an der Fakultät für Gestaltung der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-­Schweinfurt entwickelt hat. Er nutzte vvvv und die neue visuelle Programmiersprache VL, um drei mathematische Modelle zur Darstellung organischen Wachstums zu visualisieren: Reaktionsdiffusionsgleichung, zellulärer Automat und differentielles Wachstum.

Die organischen Wachstumssimulationen in der interaktiven Installation von Max Seeger lassen sich scheinbar mit den Händen berühren und auf­schneiden, sodass man die innere Struktur der Modelle erkunden kann. Die korallenartigen Muster entstehen auf Basis von Reaktionsdiffusionsgleichun­gen und des Gray-Scott Model von Alan Turing (1952)

Auf Basis von Algorithmen rendert vvvv die organischen Formen in Echtzeit auf dem Grafikprozessor und erzeugt so etwa mit einem Reaktions-Diffusions-System natürliche Muster und Strukturen, die an Korallen erinnern. Zudem können User:innen über eine App die Parameter der verschiedenen Wachstumsfunktionen ver­ändern und so ein Gefühl für die fragilen (Öko-)Systeme bekommen, in die wir alle permanent eingreifen.

Die wachsenden dreidimensionalen Strukturen kann man aus allen Blickwinkeln betrachten und über eine App die Wachstumsparameter verändern

Die Installation besteht aus einer Acrylglasvitrine mit vier nach außen gerichteten Bildschirmen. Eine Tiefenkamera an der Zimmerdecke verfolgt den Kopf der Besucherin oder des Besuchers im Raum, sodass sich die Parallaxe der virtuellen Kamera zusammen mit deren Blickwinkeln in einen Tiefeneffekt übersetzen lässt und die Formen wie dreidimensionale Hologramme in der Vitrine erscheinen. Das Beste: Über Handtracking kann man die Modelle sogar scheinbar berühren, um deren Inneres freizulegen.

Das sind nur einige der möglichen Variationen, die das mathematische Modell zellulärer Automat generiert. Als Inspiration dienten hier die Cyclic Cellular Automata von Fisch, Gravner und Griffeath (1991)

Max SeegerMit seiner Installation gewann Max Seeger unter anderem beim Annual Multimedia und beim ADC Talent Award

 

 

 

 

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