Einige Fehler hätte man sich im Rückblick doch lieber gespart. Wir haben Kreative gefragt, welche Tipps sie ihrem jüngeren Ich geben würden.
Joachim Sauter
59, Gründer und Head of Design bei ART+COM, Berlin
Mit 20 . . . wie wichtig Umwege sind. Besser als Kurt Tucholsky kann man das Motto für die Zwanziger nicht ausdrücken: »Umwege erhöhen die Ortskenntnis.« Also so viel wie möglich Ortskenntnis durch Umwege neben dem geraden Weg zum Ziel sammeln, bevor es dann Ende 20, Anfang 30 auf die Autobahn geht.
Mit 30 . . . dass man Kreativität und das Pekuniäre auch privat in Einklang bringen sollte. Aber wie weit weg ist ein Steuer-, Immobilien-, Versicherungs- oder Finanzberater, wenn man dabei ist, mit seinen Arbeiten die Welt zu verändern. Trotz alledem ist dies der Zeitpunkt, sich mit diesen Themen anzufreunden!
Mit 40 . . . dass es an der Zeit ist: spätestens jetzt raus aus dem großen Büro/Studio/Agentur/Atelier, um was Eigenes zu machen (außer das große Studio gehört einem schon selbst). Spätestens Ende der Vierziger wackelt jeder Kreativstuhl in einem großen Arbeitsumfeld (außer man ist im Management angekommen).
Mit 50 … da geht noch was! Es heißt immer: »Die Vierziger sind der Höhepunkt des Schaffens.« Weit gefehlt – die Fünfziger sind das Größte: bestes Verhältnis zwischen Erfahrung, Drang, Kompetenz und Gelassenheit.