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Generativ inspiriert: Coding gegen Kreativblockaden

Mit ihrer Bachelorarbeit »generative tools« schafft die Kommunikationsdesignerin Maya Schormann einen niederschwelligen Zugang zu generativen Designmethoden

Ausstellungsansicht der Ausstellung von Maya Schürmann mit Ringbüchlein auf Podesten und Plakaten an der Wand

Hochschule Bielefeld. Maya Schormann ver­liebte sich ein Semester vor ihrem Bachelor in einem Creative-Coding-Kurs in generative Gestaltung. Seit­her erarbeitete sie sich in ihrer Freizeit mit Tu­to­rials und Büchern das Programmieren – und brach­te die neue Leidenschaft in ihre Bachelorarbeit im Fachbereich Kommunikationsdesign ein.

Dabei wollte sie ein Problem lösen, dem sie nach eigenen Aussagen immer wieder begeg­net: der Kreativblockade.

»Selbst, wenn das Ergebnis nicht ästhetisch ist, regt es mich zum Nachdenken an und inspiriert mich, es besser zu machen.«

Generative Tools von Maya Schürmann: Farbraster Generative Tools von Maya Schürmann: Komposition

Generative Tools von Maya Schürmann: RGB-Farbpalette
Durch Maya Schormanns Bachelorarbeit wird generative Gestaltung nahbar – von der didaktisch ausgeklügelten und umgesetzten UX bis zu den selbst programmierten Designgeneratoren für Farbpaletten, Layout und Farbraster

Creative Coding als Methode

Dazu entwickelte sie einen besonderen Ansatz, um sich selbst die Angst vor dem weißen Blatt zu nehmen, ohne dabei von visuellen Eindrücken auf Pinterest und Behance überschwemmt zu werden. »Generative Gestaltung macht mich frei, weil ich völlig neue, unverbrauchte Impulse bekomme«, erklärt Schormann.

Doch Coding ist nicht für alle Gestalterinnen und Gestalter ein selbstverständlicher Lösungsansatz – das wollte die Kommunikationsdesignerin mit ihrer Bachelorarbeit ändern. Dazu programmierte sie drei Zufallsgeneratoren mit p5.js: einen für Farbkombinationen, einen für die Layoutkomposition mit einer beliebigen Anzahl an Rechtecken und einen für Farb­abstufungen zwischen zwei Tönen. Diese integrierte sie anschließend in eine User Experience und ein Interface, das sie in dem Website-Builder Nicepage erstellte.

Generative Tools von Maya Schürmann: Ringbuch mit blauer Farbpalette
Für die Werkschau am Semesterende band Maya Schormann je 60 generierte Designs in kleine Ringbücher, um zu zeigen, wie viele Impulse generative Gestaltung in nur einer Minute geben kann. Testen kann man das selbst auf generativetools.de

Clever reduzierte User Experience

Dabei nahm Schormann Schritt für Schritt auch Anpassungen an den Tools selbst vor und integrierte Optionen, um Hintergründe zu invertieren und den Output als PNG herunterzuladen. So sollen Kre­a­ti­ve, aber auch Laien einfachen Zugang zu generativer Gestaltung finden. Die Website selbst folgt einem eingängigen didaktischen Konzept, zeigt Nutzungsfel­der für generatives Design auf und ist auf Englisch und Deutsch verfügbar.

Um ihr Projekt bei der Werk­schau an der Hochschule Bielefeld greif­bar zu machen, produzierte Schormann zudem mehrere Ring­bücher mit jeweils 60 generierten Bögen und Varian­ten auf weißem Hintergrund. Sie zeigen, was mit den Tools in nur einer Minute Bildgenerierung mög­lich ist, und laden Besucher:innen zum Test der Web­site ein. Diese hat Schormann nach ihrem Bachelor­ab­schluss weiter verfeinert und will in Zukunft Stück für Stück weitere Generatoren einbauen.

Generative Tools von Maya Schürmann: Grün-blaues Farbraster

Portrait Maya SchormannMaya Schormann begann ihre Design­ausbildung schon am Berufskolleg Senne. Ihren Bachelor­abschluss in Kommunikationsdesign machte sie Anfang 2023 an der Hochschule Bielefeld. Seitdem studiert sie dort im Master und erkundet weiter generative Gestaltung und verfeinert ihren Workflow

 

 

 

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