Es gibt Fehler, die Kreative einfach machen müssen, andere aber nicht: Sei es bei der Angebotserstellung, im Workflow oder im Umgang mit dem Handwerkszeug …
Alexander El-Meligi ist Partner der Digitalagentur Demodern in Hamburg und schilderte uns seine Fail-Erfahrung zum Thema »Festpreis bei explorativen Projekten«:
In der Anfangszeit unseres Unternehmens ist es uns aus Unerfahrenheit schon mal passiert, dass wir Festpreis-, aber auch andere Projekte falsch kalkuliert haben. Die Entwicklung einer Standard-Website kann man noch ziemlich genau berechnen, da birgt ein Festpreis kaum ein Risiko. Schwieriger wird es bei eher explorativen Projekten, für die man das gesamte Team hinzuziehen muss. Besonders bei Installationen, die verschiedene Technologien kombinieren, können Probleme auftauchen, zum Beispiel weil man Customized Hard- und Software immer wieder auf ihre Verlässlichkeit hin testen muss.
Bei derart anspruchsvollen Anwendungen sollte man Festpreise grundsätzlich vermeiden. Wir sind dazu übergegangen, die Explorationsphase als festen Projektbestandteil gesondert anzubieten – das heißt, wir explorieren beispielsweise drei Wochen, und das kostet dann soundso viel Euro. Erst auf Basis der dabei gewonnenen Insights können wir die finale Anwendung kalkulieren.
Also seid mit Festpreisen lieber vorsichtig, besonders bei umfangreichen Projekten mit verschiedenen neuen Technologien oder auf komplett neuem Terrain. Nehmt euch Zeit für die Angebotserstellung und plant Puffer für unvorhersehbare Anpassungen ein. Sollte es dann doch mal in die Hose gehen, sprecht mit dem Kunden direkt und offen darüber – die meisten sind wesentlich verständnisvoller, als man denkt.