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Der Fall Zara: Modekette klaut Illustrationen

Die Illustratorin Tuesday Bassen aus L.A. hat für einen Aufschrei in der Kreativszene gesorgt, indem sie den freimütigen Umgang Zaras mit Urheberrechten öffentlich machte. Wir baten Christian Büning vom BDG um seine Einschätzung zu dem Fall …

zara_klau_tuesdaybassen

 

Der Fall demonstriert die Macht der Social Community: Auf dem rechtlichen Wege hatte Zara die Illustratorin abgewatscht. Sie sei zu unbekannt, als dass ihre Werke erkannt würden – weshalb das Unternehmen ihre Beanstandung ignorieren werde (siehe Bild oben).

»Die Ähnlichkeit der Entwürfe kann kein Zufall sein, hier wurde offenbar das Urheberrecht verletzt«, sagt Christian Büning, der sich beim Berufsverband BDG für Professionalisierung und Fairness für Designer einsetzt. »Es geht nicht darum, mit was die Bevölkerung die Zeichnungen assoziiert, sondern darum, ob sie selbst entwickelt oder kopiert wurden.«

Enttäuscht und zurecht wütend – immerhin hatte allein das Schreiben vom Anwalt sie 2.000 Dollar gekostet – veröffentliche Tuesday Bassen das Bild oben auf Instagram. Und erfuhr gleich einen großen Zuspruch. Außerdem meldeten sich andere Illustratoren – wie etwa Adamjk:

zara_klau_adamjk

 

Er schrieb via Instagram, dass Dutzende Illustratoren betroffen seien. Das Ganze hatte also Methode: »Ein Mal ist ein Versehen. Dutzende Male ist Routine«, so Adamjk. Als Reaktion hat der Künstler einen Shopping-Guide gebaut: Auf seiner Website kann man all die gestohlenen Zara-Designs kaufen – bei deren rechtmäßigen Schöpfern.

»Ein Mal ist ein Versehen. Dutzende Male ist Routine« Adamjk

Zara hat unterdessen die beanstandeten Produkte aus seinem Shop genommen – eine indirekte Bestätigung der Vorwürfe. »Zara weist die Behauptungen zurück und nimmt gleichzeitig die Ware vom Markt. Das passt nicht zusammen«, so Christian Büning.

Der Mutterkonzern Inditex sagte gegenüber Buzzfeed, sein Legal-Team stehe im Kontakt mit Tuesday Bassen und man wolle den Fall restlos aufklären. »Zara lernt gerade: Urheberrechtsverletzungen kosten wesentlich mehr als eine Eigenkreation«, glaubt Christian Büning. Zumindest das Image des Konzerns hat bereits deutlich gelitten – auch dank des großen Medienechos.

Auch Jessica Walsh hat sich via Facebook zu dem Fall geäußert. Offenbar hat sich Zara bereits vor Jahren schon einmal ungefragt bei ihr bedient:

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Leider lässt gerade im Internet – auch dank Apps wie Instagram und Pinterest – das Bewusstsein für Copyright zu Wünschen übrig. Dazu kommt, dass die Rechtslage besonders bei internationalen Fällen schwierig ist.

»Keine Angst vor Einschüchterungen! Das Urheberrecht ist ein sehr starkes Recht und schützt kreative Leistungen« Christian Büning

Christian Büning ermutigt dennoch: »Keine Angst vor Einschüchterungen! Das Urheberrecht ist ein sehr starkes Recht und schützt kreative Leistungen.« Um sich bei der Zusammenarbeit mit Auftraggebern abzusichern, helfen laut Büning ausdrückliche Vereinbarungen: »Das Urheberrecht gilt zwar immer, aber um Fälle wie diesen zu vermeiden, sollte jede Rechnung von einem Designer eine Aussage über Nutzungsrechte enthalten.«

 

Zwei weitere Beispiele:

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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Gut, dass das endlich öffentlich wird! Mit der Masche ist Zara viel zu lange durchgekommen …

    Habe mir schon vor Jahren erzählen lassen, wie Zara-Designer auf Anordnung von “oben” abkupfern mussten. Soll immer wieder vorgekommen sein, dass nach dem Auffliegen ganze Kollektionen über Nacht aus den Läden verschwinden mussten.

    Pfui!

  2. Erinnert mich an den Fall einer Künstlerkollegin, deren Designs schon vor etwa 6 Jahren ZARA geklaut wurden. Zum Glück musste sie den Anwalt nicht zahlen, da es sich um Motive für einen Verlag gehandelt hat und dieser geklagt hat. Das hat System bei ZARA, schon seit Jahren.

  3. Fragt mal Lukas Bischof nach snapchat – die machen das genauso.
    https://www.facebook.com/lukas.bischoff.16/posts/10205424023158846

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