Für Andreas Koop, Gründer von designgruppe koop in Marktoberdorf, ist die nachhaltige Ausrichtung seines Gestaltungsbüros weniger strategische Überlegung als vielmehr persönliche Überzeugung.
Wie definieren Sie für Ihr Büro das Thema Nachhaltigkeit? Andreas Koop: Es geht darum, die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit, Ökonomie, Gesellschaft und Ökologie, bestmöglich auszutarieren. Nachhaltigkeit beginnt nicht bei Recyclingpapier und grünem Strom und endet erst recht nicht dort. Den gleichen Mist mit Ökostrom zu produzieren und in Kartons aus Altpapier zu verschicken, macht nicht viel Unterschied. Es wäre die zentrale Aufgabe von Politik und Gesellschaft, den Primat der Ökonomie zu brechen. Leider fehlt in der Regierung – als rahmensetzende, höchste Ebene – dazu jede Motivation, Kompetenz, Konsequenz und Fantasie. So ist jeder Einzelne gefordert, das Seine zu tun. Egal, ob unbequem, anstrengend oder sonst etwas.
Was können Kreative tun?
Wir versuchen bei unseren Gestaltungsaufgaben immer, alle drei Nachhaltigkeitsdimensionen auf den Tisch zu bringen und zu diskutieren, Chancen darin zu sehen und das Ganze im Blick zu haben. Ein weiterer, gerne vergessener Aspekt von Nachhaltigkeit ist übrigens Barrierefreiheit. Barrieren abzubauen ist eine wahrlich gesellschaftsrelevante Aufgabe.