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Are You My Coach?

Der Titel Coach ist nicht zertifiziert – jeder, der sich vornimmt, Menschen bei einer Herausforderung oder einem Problem zu unterstützen, kann sich so nennen. Um den passenden Coach zu finden, ist es wichtig, sich im Vorfeld einige Fragen zu stellen.

Schwerpunkt Weiterbildung PAGE 03.2023 »»Ein guter Coach erkennt, wann seine Zuständigkeit endet und er an andere Expert:innen abgeben muss« Zitat Andreas Rautenberg, Hamburg Kreativgesellschaft

Welches Problem habe ich oder vor welcher Herausforderung stehe ich? Die Gründe für den Wunsch nach einem Coaching können sehr verschie­den sein. Geht es eher um geschäftliche Fragen, etwa die Gründung eines Start-ups, die Umpositionierung ei­nes Unternehmens oder einen Kurswech­sel bei der Akquise, kann ein Businesscoaching helfen, da es einen stär­ker beratenden An­teil hat. Stehe ich an einem Wen­depunkt, der eher meine Persönlichkeit betrifft – möchte etwa besser werden in der Kommunikation mit Mitar­bei­tenden oder Selbstbewusstsein beim Präsentieren oder Sprechen vor einer Gruppe entwickeln –, dann brauche ich ein Coaching, das eher individuelle Kompetenzen und Defizite im Blick hat. Ein Coaching ist keine Therapie. »Ein guter Coach erkennt, wann seine Zuständigkeit endet und er an andere Expert:innen abgeben muss«, so Andreas Rautenberg, der bei der Hamburg Kreativ Gesellschaft für die Vermittlung von Coaches an Kreative zuständig ist.

Ein Coach aus der Kreativbranche?

Hat der Coach Erfahrung mit meiner Fragestellung? Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Coaching erfolgreich ist, steigt, wenn der Coach das vorliegende Problem aus eigener Erfahrung kennt – und im besten Fall auch gelöst hat. Hat er Kund:innen akquiriert oder selbst gegründet? War er in einer Führungsposition? Es empfiehlt sich, die Re­ferenzen des Anbieters genau zu prüfen. »Ich würde nicht zögern, die als Referenz zitierten Menschen einfach mal anzurufen und sie nach ihrer Erfahrung zu fragen«, sagt Marianne Lotz, selbst Coach mit Schwerpunkt Akquise. Außerdem ist es natürlich hilfreich, wenn der Coach die Kreativbranche kennt und die Fragestellun­gen seiner Klienten nachvollziehen kann.

Was kostet ein Coaching?

Wie viel Zeit und Geld muss ich einplanen? Die Dauer eines Coachings kommt natürlich ganz auf die Fragestellung an. Laut Nick Martin Willer, Gründer von Essensive, einer Firma, die in den Bereichen Coaching und Sales ausbildet, lassen sich mit den richtigen Methoden »einfache Fragestellungen wie die Entscheidung für oder gegen eine neue Stelle schon in Einzelsitzungen von zwei Stunden und damit für 300 bis 500 Euro lösen«. Hier brauche es keine teuren Pakete. Persönlichkeits- und prozessbegleitende Businesscoachings sind meist länger ange­legt und entsprechend teurer.

Passt der Coach zu mir?

Passt es menschlich? Kein seriöser Coach lässt sich »blind« buchen. Ein kostenloses, kurzes Vorgespräch per Telefon oder Videocall sollte möglich sein, um herauszufinden, ob man sich eine Zusammenarbeit vor­stellen kann. »Gute Coaches reden weniger über sich und ihr Angebot, sondern zeigen ihrem Gegenüber ganz deutlich, dass es um ihn oder sie geht«, so Nick Martin Willer.

Mehr zum Thema Weiterbildung in der Kreativbranche

Dieser Beitrag ist erstmals in der PAGE 3.2023 erschienen, als Teil des Artikels »Learning for Doing«.

PDF-Download: PAGE 03.2023

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