Industrie-und Visual-Designerin Regine Claire Sommerfeldt aus Berlin arbeitet bereits seit 30 Jahren als Freiberuflerin – Home Office und Remotework sind ihr nicht neu, die Isolation allerdings schon
Bild: Hasselblad H3D
Die Diplom-Industrie- und Visual-Designerin Regine Claire Sommerfeldt verbringt die Zeit der Quarantäne in einer großen Stadtwohnung allein mit ihrem Sohn, der gerade Abitur macht. In ihrem permanenten, professionellen Home Office arbeitet sie nach wie vor an laufenden Projekten. Wegen einer Vorerkrankung hat sie sich die Selbstisolation aus Sicherheitsgründen schon früh auferlegt – allmählich geht es ihr aber wieder besser.
Welche positiven Aspekte gewinnst du der derzeitigen Lage ab?
Habe noch nie mit so wenig schlechtem Gewissen gefaulenzt. Nehme mir Ruhe und genieße die aufkeimenden nachbarschaftlichen, sozialen Netzwerke. Das voneinander Fernbleiben hat den Vorteil, dass all die Geschäftstermine, Meetings und Präsentationen nicht unter so großem Termindruck ablaufen wie bisher.
Was ist dir schon Lustiges passiert im Home Office?
Ich hatte mir schöne Musik von dem berühmten Jazz-Vibraphonisten Cal Tjader laut gestellt. Meine hektische Reaktion, als ich dache, ein FaceTime call würde eingehen, hat mich sehr zum Lachen gebracht. Meine Abhängigkeit von der digitalen Atmosphäre ist gewachsen während des Lockdown. Außerdem verlegen ja gerade viele Kulturschaffenden ihre Tätigkeiten in die Online-Präsentation und somit genieße ich großartige Comedy-Shows beim Sport auf dem Balkon, im Bad oder der Küche beim Essenzubereiten und lache viel.
Wie vertreibst du dir die Zeit?
Mit leider viel zu wenig Gymnastik und Pilates, Essenkochen mit erstmalig großer Leidenschaft, und Kontaktpflege zu allen Freunden, die über den Erdball alle von der Covid-19-Pandemie betroffen sind. Mit Musik hören, virtuellen Museumsgängen, Ballett- und Opernaufführungen per Video on Demand, und natürlich Skizzieren, Gestalten, und Entwerfen. Ich mache lange einsame Ausfahrten mit dem Fahrrad, um möglichst viel an der frischen Luft zu sein und bearbeite Projekte, die aufgrund der Krise pausieren müssen, gedanklich weiter.