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Zucker-Flash: Jan von Hollebens Fotokunst für das Festival »horizonte zingst«

Von Jan von Holleben stammt ein süßes Festival-Erscheinungsbild zum Themenschwerpunkt Ernährung: Der Schriftzug »EAT IT« besteht aus Süßigkeiten wie auch seine Werke in der Ausstellung »SugarWOW« im Rahmen des Umweltfotofestivals 2022.

Jan Hollebens Eat it für Umweltfotofestival Zingst
Vom 20.05. bis 29.05.2022 findet das 15. Umweltfotofestival »horizonte zingst« auf der Ostseehalbinsel statt und bietet unter dem Titel »EAT IT – About Food« 16 Ausstellungen rund um das Thema Ernährung, Fotografie-Workshops und Fachvorträge für Besuchende.

Jan-von-Holleben-Fotografie Meal-Deal
»Meal Deal« von Jan von Holleben

Bilder von leeren Kühlschränken und Folgen der Genusssucht

Neben den Arbeiten des weltweit renommierten Fotokünstlers Jan von Holleben werden auch Fotografien von George Steinmetz, Klaus Pichler, Lia Darjes oder Sandra Junker zu sehen sein. Sie zeigen gegenwärtige (und zukünftige) Probleme wie Lebensmittelverschwendung, Überfischung der Meere und Auswirkungen des Klimawandels auf die Lebensmittelindustrie auf und regen zum konsumkritischen Denken an.

Süssigkeiten-Fotokunst von Jan von Holleben in Waffenform
Jan von Hollebens liebstes Naschzeug – optisch wie geschmacklich – ist Haribo Salino. Die Lakritzrauten bilden die Basis in »Armeen aus Gummibärchen«. Das Bild ist übrigens von Herbert Grönemeyers Songtext zu »Kinder an die Macht« inspiriert: »Panzer aus Marzipan. Kriege werden aufgegessen. Einfacher Plan, kindlich genial«
Wiese: Fotokunst von Jan von Holleben
Von Hollebens Lieblingswerk in seiner eigens für das Festival entwickelten Ausstellung »SugarWOW« ist die »Wiese«

Visuelles Schlaraffenland

Um den schwer verdaulichen Themen versüßende Leichtigkeit entgegenzusetzen, entschied sich Jan von Holleben für buntes Zuckriges. Allerdings nicht ohne Erinnerung an die Tücken des Stoffs und auf gewohnt verspielt-plakative Art und Weise. Ihn zog es einfach an, die geniale Formsprache der Süßigkeiten wie im Zuckerrausch in Bildsprache zu übersetzen.

Beim Arrangieren von Weingummi, Brause-UFOs und Co verzichtete er als Purist auf weiteres Präparieren in Richtung Food Styling. Es sei zum Beispiel häufig schon durch Bienenwachsüberzug toller Glanz gegeben. Die breite künstliche Farbzusatzpalette der Süßigkeiten ließe sie eh wunderbar leuchten, ebenso von Hollebens durchdachtes Spiel mit Licht und Untergrundfarben.

Fotokunst Droge Zucker von Jan-von-Holleben
Titel: »Superdrugs«. Im Schaffensprozess stellte der Fotograf sich die Frage »Was wäre, wenn ich dieser Droge einfach freien Lauf ließe?« und arbeitete wie im Zuckerrausch: »Und schon ging es los und die wildesten Ideen fingen an zu sprudeln. Keine Limits mehr!«

Im Interview mit Kuratorin Edda Fahrenhorst beschrieb von Holleben sein süßes Sujet fasziniert und mahnend: »Es ist der schnelle Kick, den wir neben unserer generellen Nahrungsaufnahme immer wieder dringend für uns suchen und auch gerne anderen anbieten […] Es ist fast wie eine Droge. Nein, tatsächlich kann man schreiben: Zucker ist eine Droge! Das schlimmste daran: Süßigkeiten sind spottbillig und fast immer und überall ohne Probleme erhältlich. Wow! Was ein geniales Zeug.«

 

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Produkt: PAGE 02.2020
PAGE 02.2020
Fotografie: Comeback in Kommunikation, Branding und UX Design ++ Behavioural Design: Wie wir mit Design Verhalten gezielt verändern können ++ Vegan drucken – so geht’s ++ Creative Coding für Designer ++ Framing als Kreativmethode ++ Dos & Don’ts: Mit UX an die Spitze ++ John Maeda im Interview

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