Wie Anna Haifisch verschmitzten Humor auf Porzellan bringt
Die Hundeliebe Friedrich des Großen ist jetzt auf einer Edition der Porzellanmanufaktur KPM Berlin zu sehen. Gestaltet hat sie die Illustratorin und Comiczeichnerin Anna Haifisch gewohnt ausgelassen und unique – und sogar ihr Vogelfaible untergebracht.
Bild: Johannes Graf
Biche, Alcmène, Hasenfuß, Thisbe, Phillis, Arsione und Suberbe. So hießen die Hunde Friedrich des Großen (1712-1786).
Windspiele waren sie allesamt. Das erste hatte er geschenkt bekommen und dann konnte er nicht mehr von ihnen lassen. Sogar am Sterbebett hatte er Superbe an seiner Seite, hat seine letzten Worte an sie gerichtet und ist heute neben ihnen auf der Terrasse von Sanssouci begraben.
Friedrichs zweite große Liebe sei aber das Porzellan gewesen, heißt es von der Porzellanmanufaktur KPM Berlin. Und so finden sich seine Windspiele jetzt auf einer neuen Edition der LAB Bowls des 260 Jahre alten Traditionsunternehmen.
Gestaltet hat sie die Leipziger Illustratorin und Comiczeichnerin Anna Haifisch, mehrfach ausgezeichnet und gefeiert für ihren seufzenden Humor und zittrigen Stil, wie sie ihn selbst nennt.
Bild: Johannes Graf
In feinen blauen Linien, glücklich und manchmal auch mit verschmitztem Ausdruck, jagen die Windspiele die weißen Schalen entlang, langgestreckt oder mit Stock im Maul. Sie schaukeln auf dem Rücken oder schauen verdutzt. Und dieser ausgelassene Humor und die lebendigen Linien sind ein schöner Kontrast zu dem eleganten dünnwandigen Porzellan.
Und wen sie dabei auch ein wenig an Vögel erinnern, der hat recht. Denn nicht nur ihr Faible für gefederte Motive arbeitete Anna Haifisch in die spitzen Schnauzen ein, sondern auch schon Friedrich der Große fand: »Ein Idiot, der bis heute nicht erkannt hat, dass das Windspiel gar kein Hund ist, sondern ein vierbeiniger Vogel.«
Am Anfang der Arbeiten von Anna Haifisch stehen immer Tuschezeichnungen, die sie anschließend koloriert. Und auch auf dem Porzellan hat sie damit gearbeitet.
»Wenn eine Tuschefeder widerstandslos und nass über eine glatte Oberfläche gleitet, gibt es nichts Zufriedenstellenderes für mich«, sagt sie über den Prozess.
Die neue KPM+ Edition der LAB Bowls, die Namen wie »Biche«, »Alcmène« oder »Friedrichs Hunde« tragen, sind robust und spülmaschinengeeignet und werden vom Süddeutsche Zeitung Magazin präsentiert, mit dem Anna Haifisch bereits häufiger zusammengearbeitet hat.
Bild: KPM Berlin Bild: KPM Berlin Bild: Johannes Graf Bild: Johannes Graf Bild: KPM Berlin
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