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Porträt: Frank Höhne, Illustrator

PAGE gefällt….: Die Illustrationen von Frank Höhne. Der Wahlberliner bevorzugt »charakterstarke Hässlichkeiten« als Motive, mit denen er unter anderem schon Titel wie »Brigitte«, »Neon« und »Zeit Campus« gestaltet hat. Sein erstes Musikvideo hat der Kommunikationsdesigner erst vor wenigen Monaten fertiggestellt. Zu Norman Palms »Easy« ließ er Typo tanzen.

PAGE gefällt …: Illustrationen von Frank Höhne. Der Wahlberliner bevorzugt charakterstarke Hässlichkeiten als Motive, mit denen er unter anderem schon Titel wie »Brigitte«, »Neon« und »Zeit Campus« gestaltet hat. Sein erstes Musikvideo hat der Kommunikationsdesigner vor wenigen Monaten fertiggestellt. Zu Norman Palms »Easy« ließ er Typo tanzen.

Name Frank Höhne

Location Berlin / Gute Laune Zentrale / Europa

Start Studierter Typ, angefangen 2001 an der Folkwang in Essen, diplomiert 2009 an der Kunsthochschule Berlin-Weissensee in Visueller Komplikation. Seither auf dem Gebiet der optischen Unterhaltung in Print und so weiter tätig.

Stil Ich kenne mich mit sowas nicht aus. Das soll die Kennerschaft entscheiden. Irgendwas zwischen widerlich und »ach hübsch«. Viel und voll. Collagiert. Ich erzähle gern Geschichten. Natürlich ist das Leben ernst und hat seine langweiligen Strecken, aber das muss man ja den Leuten nicht immer wieder in die Augen reiben. Ich sehe Illustration eher als Möglichkeit »Wetten Dass..?« printfähig zu machen.
Manchmal lese ich in Bloggs »mein« Stil sei eigenwillig verrückt, verquert absurd. Da frage ich mich, in was für einer Welt die leben? Aber danke!

Lieblingsmotive Charakterstarke Hässlichkeiten. Hauptsächlich Typen. Frauen beziehungsweise schöne Sachen kann ich irgendwie nicht anständig und mühelos zeichnen. Aber Typen wie ich, so verformt und mit Pickeln und Haaren an den falschen Stellen, das kann ich schon eher. Andere Motive sind solche, die einfach passieren. Wie etwa Wolken: Einfach ziehen lassen und erkennen: »Das ist ja ein perfekter Schimpanse. Oh, mit Trompete, oder?«. Ich mag einen bewussten Umgang mit den Ergebnissen des unterbewussten Seins.
                   
Technik Mir ist es wichtig, dass ich Spass am Arbeiten habe und auch behalte. Das heisst, machen wonach mir ist und wie ich momentan kann. Einfach und gewissermaßen dilettantisch oder wie man oft in solchen Fällen sagt: naiv. Die Lust am Zeichnen sollte erkennbar bleiben. Manchmal ist mir aber danach etwas akribisch auszuarbeiten, um es dann mit meinem Nihilintern einzureissen.

Ich arbeite analog. Ich mag, was auf dem Papier passiert und schiefgehen kann. Gerade die Fehler, die gurkige Ermangelung von Perfektion, ist mir beim Gestaltungsprozess wichtig. Das muss sich natürlich die Waage halten, weshalb ich gerne collagiere. Beim Collagieren kann ich dann das Wurstige, Eigenwillige mit handwerklich spitzenmässig-gelungenen, astreinen, affenstarken Zeichnungen mischen, worin erkenbar wird oder werden soll, dass ich eigentlich schon auch zeichnen kann – aber irgendwie bleibt das fraglich.
Ich neige beim Collagieren auch dazu, zu viel zu machen. Ich sehe jedes Projekt als bezahltes Ausprobieren und irgendwie schliesse ich nie etwas für mich wirklich ab. Die Artdirektion entscheidet immer »so ist gut«, dann hör ich auf.

Aber eigentlich ist jede Zeichnung nur ein Prozess. Ich mach halt damit rum, guck was passiert wenn…. Wenn es Kacke aussieht, dann probiere ich mal, was wäre wenn ich…
Ich sehe mich selbst nicht so als Profi, sondern mehr als jemand der gerne zeichnet und komsicherweise damit Geld verdienen kann, weil es die Leute und Kunden »interessant« finden.

Inspiration Die Beobachtung des irrwitzigen Handelns des Menschen unter seiner Ozonglocke. Statt in Büchern oder Foren den Trieb der Illustration zu verfolgen, gucke ich lieber, dass ich durch Berlin spaziere, oder genug Wasser trinke. Ich beschäftige mich nicht mit Illustration. Das würde mich nur einschüchtern. Es gibt soviel verdammt Gutes und man kann den Rollmops nicht neu erfinden. Ich will mich schliesslich ausprobieren und wenn ich ein Wissen über all die Illustratoren hätte, würde ich bei jeden Strich denken »Mist, das hat doch der Haslauer schonmal genauso gemacht«, oder diese Farbkombination ist doch exakt dieselbe wie beim Florian Sänger.
Inspirieren lass ich mich eher auf anderen Ebenen. Woody oder Loriot, Helge, Trey Parker. Chavy Chase. Ich hatte als Kind kaum Freunde ausserhalb des Fernsehgeräts. Das hat sich aber lustigerweise geändert. Trotzdem am derzeitigen Fernsehprogramm muss man nicht rütteln und hin und wieder ziehe ich »Deutschland Deine Teenies« meinen Freunden vor.

Kunden Diverse deutschsprachige Magazine

Agent 2agenten

My first Titelgeschichte: Zeit Campus

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