»Photoviz« – ein inspirierendes Buch über »infografische« Fotografie
Wie Fotos entstehen, die mehr zeigen, als das Auge wahrnimmt …
Eines der wohl ungewöhnlichsten aktuellen Bücher über Fotografie ist das kürzlich im Gestalten Verlag erschienene »Photoviz« (256 Seiten, 39,90 Euro, ISBN 978-3-89955-645-2). Der etwas blasse Untertitel »Visualizing Information Through Photography« ist fast schon irreführend, geht es doch um viel mehr – nämlich um verschiedenste Tricks und Effekte, die Unsichtbares sichtbar machen, die Gesetze der Zeit aufheben und so teilweise einen ganz neuen Blick auf die Welt eröffnen.
Das geschieht mal nur mithilfe der Kamera, etwa durch Farbfilter, unterschiedliche Belichtungen oder Schlitzfotografie. Anderswo wurden Hilfsmittel wie LED- oder Stroboskoplampen genutzt oder die Effekte entstanden bei der Nachbearbeitung am Rechner. So zeigt etwa Peter Funch auf einem Bild gleichzeitig alle Leute, die über einen Tag hinweg am Times Square Erinnerungsfotos geknipst haben. Auf Videoclips von Cy Kuckenbaker fahren nur noch Wagen einer Farbe über die Autobahn. Oder Masakazu Matsumoto hält Zug- oder Karusselfahrten mit seinem selbst entwickelten Programm TrainScanner in kaleidoskopischen Aufnahmen fest. All das lädt zu eigenen Experimenten ein.
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