Oliver Rath Foto-Ausstellung
D
er Wahlberliner Oliver Rath zeigt eine Auswahl seiner verdorbenen »Milieustudien« in der Ausstellung »Schuld sind deine Freunde«.
Ob die falschen Freunde nicht vielleicht doch die richtigen sind, liegt im Auge des Betrachters. Das ist wohl die Message der Ausstellung »Schuld sind deine Freunde« von Oliver Rath, die am 8. Oktober im Nhow Hotel in Berlin eröffnet.
Oliver Raths Fotografien, die er regelmäßig auf seinem Blog veröffentlicht, zeigen unterschiedliche Szenen und Milieus – von Prominenten wie Natalia Avelon und Marcus Kavka, über Musen wie Caro Clash und Leila Lowfire, bis zu gänzlich unbekannten Menschen, die Rath opulent und manchmal leicht provokant inszeniert. Was viele gemeinsam haben: Die Fotografien wirken wie Stills aus Filmszenen, mit durchgeplanten Choreographien, Requisiten und Schauspielern.
Wir stellten dem Fotografen Fragen zu seiner kommenden Ausstellung, seinen Freunden und seiner Fotografie.
PAGE: Was erwartet den Besucher in Ihrer Ausstellung »Schuld sind deine Freunde«?
Oliver Rath: Der Titel spiegelt für mich einige Schicksale wieder, gute sowie schlechte. Es ist doch so: Freunde haben den meisten Einfluss auf einen und das Leben verläuft oft in denselben Bahnen. Nicht umsonst ist die Rede vom falschen Umgang oder falschen Freunden in der Jugend, die von den Eltern kritisch beäugt werden. Das hat auch bei mir ganz viel bewirkt und ich wäre heute nicht hier und hätte viele Bilder nicht gemacht, wenn nicht der ein oder andere meinen Weg gekreuzt hätte.
Wie beeinflussen Ihre Freunde Ihre Fotografien?
Natürlich hört man auf sein eigenes Bauchgefühl bei Entscheidungen, aber entscheidet man nicht sein Bauchgefühl nach dem Rath von einem Freund? Ist nicht dein bester Freund auch dein bester Rathgeber? Und umgekehrt: Ist er immer noch dein Freund wenn du seinen Rath nicht annimmst?
Wie würden Sie Ihre fotografische Sprache beschreiben?
Nackt! Denn mich interessiert der wahre Moment, der nackte Moment und ich finde Nacktheit ist so ziemlich das ehrlichste, was man mir anbieten kann.
Wie wählen Sie die Motive bzw. Modelle für Ihre Bilder aus?
Für mich zählt die Ausstrahlung einer Person – wer oder was das ist, spielt dabei keine Rolle. Heute das Model und morgen die Omi aus dem Garten nebenan. Motive kommen von alleine wenn man keine mehr hat.
Was fasziniert Sie am Fotografieren?
Fotografie geht mit der Zeit.
In dieser Zeit hätte ich auch die Zeit für einen Moment festhalten können.
In dieser Sekunde wurde vielleicht die beste Kamera aller Zeiten entwickelt,
Aber auch die beste Kamera wird mir erst ein guter Freund sein,
wenn ich mit ihr durch Himmel und Hölle gegangen bin.
»Schuld sind deine Freunde« ist nach der Vernissage am 8. Oktober im nhow Hotel zu sehen.
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