In Zeiten, in denen die Nachrichten von der Pandemie bestimmt sind und Orte für Kunst geschlossen, erobert der Fotograf Mathias Völzke die Straßen Berlins mit einem besonderen Projekt.
No News Today, keine Ausstellungen, keine kulturellen Ereignisse, keine Premieren oder Festivals und auch kein pralles Leben auf den Straßen, nichts bewegt sich und wenig Neues kommt hinzu.
Von diesen Leerstellen erzählt das Fotoprojekt des Berliner Fotografen Mathias Völzke, der für die documenta fotografiert, für Kunstmuseen und die Berlin Biennale, für Monopol oder das Studio Katharina Grosse.
Eine Welt, die gerade brach liegt, die geschlossen ist.
Und so zog Völzke mit »No News Today« in die Straßen von Berlin. In Kreuzberg, Neukölln, in Mitte und Friedrichshain, an Hauswänden, in Durchgängen oder an verschlossene Türen plakatiert, führen seine Bilder durch die Nacht.
Melancholisch und überraschend
In Form einer Zeitung deren Seiten immer neu arrangiert werden, sind 20 schwarzweiß Fotografien Völzkes zu sehen, die zusätzlich mit Druckerschwärze bearbeitet sind.
Dort wild plakatiert, wo sonst Konzertankündigungen und ähnliches hängen, verbleiben die Zeitungsbögen so lange, bis sie entfernt werden.
Großflächig angebracht, ist ihr Wiedererkennungswert hoch. Gleichzeitig ergibt sich durch die unterschiedliche Reihung der »No News Today« immer wieder eine neue Dramaturgie.
In Eigeninitiative entstanden, abstrakt und melancholisch, ist Völzkes Projekt, dessen Orte auf seiner Website aufgeführt werden, auch deshalb besonders.