Für die Demonstrationen gegen die manipulierte Präsidentschaftswahl in Belarus, die so brutal niedergeknüppelt wurden, sind zahlreiche Protestplakate entstanden – und im Netz kommen neue hinzu. Jetzt werden sie gezeigt.
»Die Ausstellung setzt ein Zeichen für Meinungs- und künstlerische Freiheit und weist auf die anhaltende schwierige Situation der Bevölkerung und Kunstschaffenden in Belarus hin«, sagt Peter Gorschlüter, Direktor des Essener Museum Folkwang.
Dort sind noch bis zum 24. Oktober 2021 Plakate und Transparente der Protestbewegung in Belarus zu sehen, die nach der manipulierten Wahl im letzten Sommer entstand und deren Mitglieder seitdem brutal verfolgt, niedergeknüppelt und verhaftet werden.
Zuletzt die Musikerin und Oppositionelle Maria Kolesnikowa, die zu elf Jahre Gefängnis verurteilt wurde.
Von der Straße ins Internet
Aufgrund der Verfolgung sind öffentliche Proteste in Belarus kaum mehr möglich und die Künstler:innen und Kreativen aus In- und Ausland haben ihre Demokratiebestrebungen und auch ihre Arbeiten ins Internet verlagert.
Auf der Plattform cultprotest.me reagieren sie schnell, dynamisch, mit Kreativität und vor allem auch mit sehr viel Mut auf die Ereignisse im Land.
Die Arbeiten klagen den belarussischen Präsidenten Lukaschenko und dessen Machtapparat an, die menschenverachtende Justiz, die zerstörte Meinungsfreiheit, sie feiern Ikonen und stille Mitläufer der Bewegung, erzählen von Verzweiflung und Mut und imaginieren eine Zeit nach Lukaschenko und in Frieden und Demokratie.
Alle 52 Plakate und Transparente, die in der Ausstellung CULTPROTEST.ME – Künstler:innen für Demokratie in Belarus im Museum Folkwang in Essen zu sehen sind, stammen von der Plattform, unterstreichen ihre Wichtigkeit und würdigen Mut und Engagement.