Kunst der Zeichnung: Storyboards
Erste umfassende Ausstellung, die sich den gezeichneten Filmvorlagen widmet – mit Arbeiten für Wim Wenders, David Fincher, Fritz Lang, Stanley Kubrick …
Erste umfassende Ausstellung, die sich den gezeichneten Filmvorlagen widmet – mit Arbeiten für Wim Wenders, David Fincher, Fritz Lang, Stanley Kubrick …
Berühmt ist die Szene, in der Gregory Peck in Hitchcocks »Ich kämpfe um dich« von surrealen Alpträumen geplagt wird. Gezeichnet wurde sie von keinem geringeren als Salvador Dali, der 1945 versuchte in Hollywood Fuß zu fassen. Eindrucksvoll, wie in »Star Wars« eine ganze ferne Galaxie entstand. Auf der Suche nach Geldgebern ließ George Lucas sie in den 70ern von dem erfahrenen Storyboard-Zeichner Alex Tavoularis aufs Papier bringen und machte seine Runde. Dass dies Wirkung zeigte, ist mittlerweile Filmgeschichte. Später engagierte Lucas noch zusätzliche Illustratoren, die den Film detailliert durch zeichneten.
Und bis heute wird auf unterschiedlichste Weise skizziert, wie die Kamera sich später bewegen soll. Für »A.I. – Artificial Intelligence« fragte Steven Spielberg bei dem Graphic Novel Zeichner Chris »Fangorn« Barker an, während David Fincher für die entscheidende Szene in »Panic Room«, wenn das Türschloss aufgebrochen wird, gleich mehrere Handzeichnungen anfertigen ließ.
Das Film- und Fernsehmuseum »Deutsche Kinemathek« in Berlin zeigt mehr als 40 Storyboards von stilbildenden Filmen wie »Vom Winde verweht«, »Apocalypse Now«, »Spartacus«, »Die Vögel«, »Taxi Driver« oder »Panic Room« – und viele von ihnen sind das erste Mal überhaupt öffentlich zu sehen.
Die Zeichnungen sind dabei so unterschiedlich wie die Filme selbst: sie sind in Grafit oder Tusche angefertigt, mit Bunt- und Filzstiften oder in Aquarell, sie sind opulent oder deuten nur an, sind farbig, schwarzweiß, punktgenau oder mit lockerer Hand aufs Papier geworfen. Unterlegt mit Meeresblau, Dschungelgrün, mit leuchtend gelbem Sonnenschein und rotem Feuersturm waren die riesengroßen Zeichnungen, die ein ganzes Team für »Apocalypse Now« (Abb. oben) angefertigt hat – und damit genauso Maßstabsprengend wir der Film. Besonders spannend: parallel zu den Storyboards werden in der Ausstellung die entsprechenden Filmszenen gezeigt.
Kombiniert werden sie zusätzlich mit Arbeiten Bildender Künstler, die man im weitesten Sinne auf die Storyboards beziehen kann.
Die Ausstellung »Zwischen Film und Kunst. Storyboards von Hitchcock bis Spielberg« ist bis zum 27. November zu sehen.
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