Die NGV Trienniale in Melbourne zeigt mit 100 Projekten von Künstler:innen und Designenden die Welt von heute. Bald geht sie zu Ende, aber Arbeiten wie Jean Juillien’s Unterwasserwelt Rififi, die Spiel und Umweltschutz verbindet, bleiben im Gedächtnis.
Solange er sich erinnern kann, sei er vom Meer fasziniert, sagt der Pariser Illustrator Jean Jullien, berühmt für seine verspielten Zeichnungen und Skulpturen, für seine Bücher, Skateboards und unzähligen anderen Kollaborationen und sein Erfolgslabel Nounou, mit der Kleidung, Teppiche und vieles mehr vertreibt.
Wenige werden so gefeiert, wie der Franzose, der am Central Saint Martins und am Royal College of Art in London studierte, zuletzt zwei Leseriesen im Kaufhaus Le Bon Marché Rive Gauche installierte und 1.2 Millionen Follower auf Instagram hat.
Für die Triennale der National Gallery of Victoria (NGV) in Melbourne, dem ältesten und beliebtesten Museum Australiens, hat er eine Unterwasserwelt aufleben lassen.
Illustrierter Ozean in 3D
Seine Sommer im französischen Fischerörtchen Lesconil hatte er dafür im Hinterkopf, als er von Felsenpools und den Algen, Muscheln und Meereslebewesen so fasziniert war, dass er sie schon damals in Zeichnungen festgehalten hat. Und hat so seine erste Installation speziell für Kinder geschaffen.
Die Erwachsene allerdings genauso bannt. Als riesengroße Zeichnung, die sich durch verschiedene Räume zieht, einen durch den Sand und über den Meeresboden gehen lässt, vom Strand unter die Wasseroberfläche, die mit Seesternen, Wasserpflanzen und Fischen besiedelt ist, mit Korallenriffen und einem großen Oktopus.
Und das alles in Jean Julliens gewohntem Stil mit den breiten, gepinselten schwarzen Umrissen, in einer wohl aufeinander abgestimmten Farbpalette und nahezu ohne Weißraum.
Es sei ihm ganz wichtig gewesen, eine immersive 3D-Welt zu erschaffen, sagt Jullien über seine Arbeit. Und zwar eine, die eine Geschichte erzählt. Nicht linear, sondern vielmehr einzelne kleine, die alle zu einem großen Ganzen werden.
Frühes Umweltbewusstsein
Ein gemaltes Fischkostüm umgeschnallt, das sie selber in kleine Meeresbewohner verwandelt, »schwimmen« die Kinder durch die Ausstellung. Und dabei haben sie eine Weile lang auch einen Eimer in der Hand, mit dem sie Teil des »Beach Cleanup Clubs« werden und Strand- und Meeresmüll einsammeln können und ihn anschließend entsorgen.
Denn Jullien hegt die Hoffnung, dass Kinder, wenn man sie früh auch auf die Bedrohungen hinweist, denen die Meere durch den Klimawandel ausgesetzt sind, sie diese besser beschützen. Und besser als wir Erwachsenen sowieso.
Gerade erst wurde nach neuen Messungen darauf gewarnt, dass die Weltmeere sich immer mehr aufheizen und fatalen Wärmewellen ausgesetzt werden, die eine große Bedrohung für Unterwasserflora und Fauna sind.
Zur Ausstellung ist das Buch »Who Lives in the Sea?« im NGV erschienen, das Jean Julliens liebste Meeresbewohner zeigt.
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