Graphic Novels gestalten: Storytelling, Bilddramaturgie, Veröffentlichung
Ein tolles neues Handbuch erklärt, wie anspruchsvolle Graphic Novels gestaltet und produziert werden – von Idee bis Ausführung.
Der Comic ist tot, es lebe die Graphic Novel? Stimmt so natürlich nicht, doch der Hype um vielschichtige Bildergeschichten mit differenzierten Charakteren nimmt immer weiter Fahrt auf. Mit Dieter Jüdts Buch »Von der Idee zur Graphic Novel. Erzählen mit Bildern« gibt es nun das erste Handbuch für das Genre, das sich gestalterisch zwischen Film und Roman bewegt.
An Ersteren erinnern Bildkomposition von Totale bis Close-up, »Kamera«-Perspektiven und die Inszenierung in Szenen. Aus der Literatur stammen Erzähltechniken (Außensicht oder beteiligter Ich-Erzähler, Tagebuchform, Einschübe et cetera).
Ganz eigene dramaturgische Möglichkeiten eröffnen in Graphic Novels das Layout mit Panels verschiedener Größen und Formen, visuelle Verfremdungen aller Art oder die Text-Bild-Schere, die Geschriebenes und Gezeigtes auseinanderdriften lässt. Über alle Genres hinweg wiederum gilt: Ein gutes Intro muss die Leser:innen packen, danach braucht’s durchdachte Spannungsbögen …
Wie dies und vieles, vieles mehr funktioniert, erklärt der Autor anhand zahlreicher Beispiele – inklusive praktischer Fragen rund um Produktion und Veröffentlichung. Kurz, ein neues Standardwerk fürs grafische Erzählen.
Dieter Jüdt: Von der Idee zur Graphic Novel. Erzählen mit Bildern.
Szenario – Storyboard – Grafischer Sound.
Verlag Hermann Schmidt, Mainz
256 Seiten
42 Euro.
978-3-87439-882-4
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