Game Changers
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rüher gehörten Goethe und Schiller zur Allgemeinbildung, heute muss man berühmte Werbekampagnen kennen, um den kulturellen Anschluss nicht zu verpassen.
Meilensteine wie etwa Oliviero Toscanis Benetton-Werbung, der knackige Typ, der sich 1985 im Waschsalon seine Levi’s auszog, Burger Kings »Subservient Chicken«, Budweisers »Whassup« oder der Cadbury-Gorilla am Schlagzeug sind ins kollektive Gedächtnis eingegangen, werden zitiert und parodiert, wie es früher schon den Weimarern Klassikern geschah …
Dieser von den Cannes-Lions-Veranstaltern zusammengestellte Band hilft, Bildungslücken zu schließen. Er stellt eine intelligente Auswahl herausragender Kampagnen zusammen, die jeweils für Epochen und Formen von Werbung stehen – von den geradezu literarischen Texten der sechziger Jahre über Goodvertising bis zu Facebook-Kampagnen und Branded Content. Es entfaltet sich ein sehr amüsantes Panorama von Mega-Highlights und Löwen-Abräumern, bereichert durch Rückblicke der beteiligten Werbegrößen auf das jeweilige Projekt. Macht großen Spaß und bildet eben.
Peter Russell, Senta Slingerland (Eds.): Game Changers. The Evolution of Advertising.
Köln (Taschen) 2013
312 Seiten
49,99 Euro.
isbn 978-3-8365-4524-2
Extrem umstritten war 2009 Mothers blutiger Kinospot für die Klimaschutzorganisation Plane Stupid. Ein durchschnittlicher Europa-Flug produziert 400 Kilogramm CO2 – etwa so viel wiegt ein Eisbär ..
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