Nicht zuletzt durch Corona schreitet die Digitalisierung im Ausstellungsbereich auf allen Ebenen voran, aber auch die Zielgruppen werden wesentlich vielfältiger. Ein spannendes Aufgabenfeld für Designer:innen unterschiedlichster Disziplinen
Einen langen Atem braucht man schon, Ausstellungen gestalten sich nicht von heute auf morgen. Das Studio Sounds of Silence arbeitete drei Jahre an der Dauerausstellung im neuen Romantik-Museum, facts and fiction sogar fünf Jahre an »Berlin Global« – was allerdings auch Corona geschuldet war, denn die Schau im Humboldt Forum hatte eigentlich schon zwei Jahre früher eröffnen sollen.
Auf rund 4000 Quadratmetern geht »Berlin Global« anhand von acht Themenkomplexen der Frage nach, wie Berlin mit der Welt verbunden ist und umgekehrt. »Die Konzeption stand auf sehr breiten Füßen, für jeden Themenraum gab es mindestens zwei Kurator:innen, die wiederum verschiedenste Kreative zur Ausgestaltung hinzuzogen«, erklärt Jörg Krauthäuser, der mit seiner auf Aufstellungskonzeption und Szenografie spezialisierten Agentur facts and fiction für das Exhibition Design verantwortlich war.
Die einzelnen Abschnitte des »Berlin Global«-Parcours unterscheiden sich hinsichtlich ihres Inhalts und ihrer Atmospäre stark voneinander. Während »Weltdenken« – das Wandbild der Urban Artists How and Nosm – historische Ereignisse in eine poppig-bunte Landschaft einbettet, herrscht unter der Überschrift »Krieg« eine düstere Stimmung. »Damit diese Verschiedenartigkeit richtig zum Tragen kommt, durfte das Design nicht diktatorisch sein, sondern musste dem Thema dienen. Unsere Lösung bestand darin, anstelle einer ausstellungsübergreifenden Gestaltung jedem Raum seine eigene zu geben«, sagt Krauthäuser. Jeder der Räume wurde von einem anderen Szenograf:innenteam entwickelt, mit einer jeweils ganz spezifischen Atmosphäre.
So geht's weiter
Ausstellungen designen: Mehr Demokratie wagen
World Wide Museum: virtuelle Führungen ermöglichen
Ausstellungen: Transfer in die Onlinewelt
Exhibition Design: Permanent oder wandernd
Animationen mit Augenzwinkern
Romantische Inszenierungen
Voller Überraschungen
»Barrierefreiheit und Inklusion ist viel zu oft noch eine reine Pflichtübung«