Einladung zum Totentanz
I
n opulenten Bildern erzählt Felix Pestemers neue Graphic Novel »Der Staub der Ahnen« vom ganz speziellen Verhältnis der Mexikaner zu ihren Toten.
Am Día de los muertos, dem Tag der Toten, treffen sich die Mexikaner zum Rendezvous auf dem Friedhof, bringen ihren Verstorbenen das mit, was diese zu Lebzeiten mochten – das kann auch eine Coca-Cola-Flasche und eine Schachtel Zigaretten sein.
Dass die Toten erst zu Staub zerfallen, wenn niemand mehr an sie denkt, ist auch der Grundgedanke von Felix Pestemers neuer Graphic Novel »Der Staub der Ahnen«, die letzte Woche parall auf Französisch bei Actes Sud / Editions de l’An 2 und auf Deutsch beim Avant Verlag erschien. Das Buch erzählt von den Merkwürdigkeiten des Día de los muertos und von den Familienangehörigen der Rojas – dem Zapatisten El Negro, einem 170-jährigen Maskenschnitzer und dem gerade bei einem Autounfall gestorbenen zehnjährigen Benito. Ein Peyote-Trip führt bis zurück zu den Menschenopfern der Azteken …
Felix Pestemers prächtige Bilder sind von den mexikanischen Muralisten (also Diego Rivera und Co) ebenso inspiriert wie vom berühmten José Guadalupe Posada, der in seiner Kupferstichen Totenköpfe und Skelette zu beißender Satire auferstehen ließ. Der in Braunschweig geborene Pestemer, der in Berlin Kunst und in Barcelona Illustration studierte, ist während eines einjährigen Forschungsaufenthaltes in Mexiko tief in die Kultur eingetaucht. Die neue Publikation ist eine Erweiterung und Fortführung seines 2009 erschienenen Büchleins »Polvo – Tag der Toten / Día de los Muertos / Day of the Dead«.
Felix Pestemer
Der Staub der Ahnen
Avant Verlag
ISBN 978-3-939080-61-9
88 S., farbig, Klappenbroschur
24,95 EUR
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