Spannende Fotograf:innen, spannendes Webdesign – in diesen Online-Portfolios gibt es beides zu entdecken. Und bei Cem Guenes außerdem viel Humor!
Viele interessante Fotografen-Websites gingen in jüngster Zeit on air. Wir stellen regelmäßig die besten Online-Portfolios vor. Aktuell hat uns Cem Guenes unterhaltsame Einblicke in die Entstehung seiner neuen Website gegeben.
Als Werbefotograf ist Cem Guenes beileibe kein Unbekannter, er hat schon für jede Menge große Marken gearbeitet. Vor dem Redesign seines Auftritts schaute er sich natürlich erstmal an, was andere so machen. »Viele Websites sehen sich sehr ähnlich, schwarz und weiß, mit coolen Vorlagen. Eigentlich wollte ich dann auch sowas Cooles in der gleichen Richtung, ein Grafiker machte sogar schon Entwürfe. Aber laut meinem ältesten Freund Saher Khattab bin ich das nicht. Ich bin nicht so cool – ich bin anders cool … Am Ende hab ich selbst das Layout in Photoshop gebastelt. Es sollte zu mir passen und nicht wie alle anderen Fotografen-Websites aussehen.«
Eine gute Entscheidung, denn die Site geriet äusserst unterhaltsam. Anfangs wird erstmal mit ein paar Kalauern eine ganz entscheidende Frage geklärt, nämlich die nach der Aussprache von Cems Namen.
Auch ansonsten lebte er sich nach Lust und Laune aus, mit allerlei Retro-Elementen, etwa dem Musikclip »Somebody‘s Watching Me« von Rockwell von 1984. »Der Song schwebte mir schon bei meinen alten Websites vor. Damals hab ich mich aber nicht getraut. Diesmal dachte ich, es passt. Auch die anderen Grafiken und Bilder sind ein Teil von mir, ich bin in den 80ern aufgewachsen.«
Tatsächlich gibt es noch ein Gimmick zu entdecken, wenn man aufs kleine Pixelporträt von Cem klickt. »Meine Freundin Linda Schäffler (eine coole Fotografin mit cooler Website!) hatte das Spiel in der Corona-Zeit als Überraschung für mich gebaut. Sie hat erstmal Bilder aus der Google-Suche benutzt, wegen der Copyrights hab ich dann Pixeldöner, Pixelburger und Pixelpommes daraus gemacht.« Cems animiertes Porträt fertigte Yanneck Borchardt an. »Die Umsetzung der Site hab ich mal wieder in die Hände von der Hamburger Agentur Brandel & Gerlach gelegt. Florian Brandel hat fast alle meine Websites realisiert.«
Natürlich sind wir Cems Hinweis auf die Website von Linda Schäffler gleich nachgegangen und können seine Beschreibung nur bestätigen. Sie ist eine tolle Fotografin, besonders wenn es um starke Frauen und Sensualität, futuristische Themen oder (hoffentlich schon sehr gegenwärtig) Nachhaltigkeit geht. Sie selbst bezeichnet sich sich als Fotografin, DOP und Art director, tatsächlich hat sie Kommunikationsdesign studiert und beruflich auch schon »einen Schlenker« ins Webdesign gemacht. Das Grundgerüst für ihre Website hat sie selbst gebaut, den Rest dann mit ihrem ehemaligen Kommilitonen von Berliner Studio Freiberger erledigt. Der schicke invertierte Schriftzug ist in der Pickle Standard des französischen Typedesigners Benoît Bodhuin umgesetzt.
Und hier weitere Fotografen-Portfolios, die uns in letzter Zeit aufgefallen sind
Eine Zaubertüte voller interaktiver Details ist die Website von Fotografin Julia Johnson aus Los Angeles. Johnson war bisher vor allem als eine Hälfte des Foto-Duos JUCO bekannt. Das Design übernahm ebenfalls ein Zweiergespann: Sara Lundqvist and Sam Dallyn, die ein tolles Designstudio unweit von Oxford betreiben.
Einfaches Prinzip, starke Wirkung (per Hover-Effekt): Der in New York lebende deutsche Designer Marvin Schwaibold (außerdem Interactive Designer bei Squarespace), Developer Jesper Voss und Motion Designer Yael Bienenstock gestalteten die Website für Fotografin Madeleine Dalla.
Designer und Coder Lucas Hesse aus Hamburg entwickelte ein überraschend dynamisches Raster für die Website des Mainzer Fotografen Danijel Sijakovic. Bewegt man den Cursor über die Site, rücken die berührten Bilder größer in den Vordergrund – das Layout organisiert sich quasi ständig neu. Mit einem Regler am unteren Rand der Site lässt sich die Größe der Thumbnails einstellen. Wer die Bilder einzeln der Reihe nach anschauen möchte, klickt auf die Großansicht. Das Backend beruht auf WordPress.
Mit dem klassischen fotografischen Thema der Überblendung arbeitet die Site des bekannten Hamburger Fotografen Philipp Rathmer. Das Online-Portfolio entstand auf Basis des Website-Builders Vsble, mit dem viele Fotograf:innen arbeiten.
Die großartige und sehr vielseitige Fotografin Lisa Edi stellt sich auf einer von OrtnerSchinko gestalteten Website vor. Beim Coding arbeitete die Linzer Agentur mit Tobias Zotter zusammen. Die in Oberösterreich geborene Fotografin hat Mode und Bildhauerei studiert, bevor sie 2019 ihr Fotodiplom an der Angewandte in Wien erwarb – wohl der Grund für den Facettenreichtum ihrer Bilder, die von Modefotografie über Porträt bis Stills und Naturbilder reichen.
Definitiv sehr außergewöhnlich ist die Site von Fotografin Jasmine Deporta. Sie wartet mit zwei Cursorn auf! Das funktioniert bestens und macht auch noch Spaß. Einfach mal ausprobieren. Die coole Idee und das Design entwickelte Studio 24/24.
Die beiden erfahrenen und mehrfach preisgekrönten Architekturfotografen Stefan Jaeggi und Julian Salinas haben sich unter dem Namen 2JS zusammengetan – der Name spielt natürlich mit ihren Initialen J und S bzw. S und J.
Ihre Website hat Julian Humm vom Designstudio Rio Basel (in Basel, nicht in Rio beheimatet) in Form einer angedeuteten Tabelle gestaltet. Vertikal sind die Projekte angeordnet, horizontal jeweils die Bilder dazu.
Ebenso schlicht, minimalistisch und ästhetisch wie die präsentierten Bilder gestalteten Verena Panholzer und Paul Katterl vom Wiener Studio Es den Online-Auftritt des Fotografen Julian Mullan.
Die Website des US-Fotografen David William Baum erinnert zunächst an einen Tisch, auf dem viele Fotos verstreut sind. An dieser Metapher halten auch noch die Seiten zu den Einzelprojekten fest: Hier scheinen die Fotos auf einem Stapel zu liegen – hinter kleineren Bildern ist der Rand größerer Motive zu sehen. Der in Amsterdam lebende Designer Ben Mingo war für dieses Design zuständig.
Und hier die zu einem Projekt geordneten »Fotostapel« auf derselben Site …
Der junge Berliner Fotograf und Werbefilm-Macher Chris Noltekuhlmann pflegt eine starke, direkte Bildsprache – und konnte damit viele große Kunden gewinnen. Funs Kurstjens vom Kölner OOOZ Club gestaltete zusammen mit Designer und Entwickler Jonas Pelzer einen für seine Bilder passenden Online-Auftritt.
Und noch eine Site des gleichen Teams, hier für das Kölner Fotografen-Duo Ben & Martin, kurz BAM.
Fotograf Fabian Falland macht mit einem fluiden, raffiniert gestalteten Online-Portfolio Furore. Die Umsetzung stammt vom Linzer Designer und Entwickler Daniel Spatzek .
Auf der Suche nach interessanten Web-Präsenzen von Fotografen bin ich hier gelandet. Vielen Dank für bookmarkenswerte Übersicht.
Inhaltlich sind die gezeigten WebSites natürlich auch ein Beispiel für aktuelle Theme-Kultur.
Wer Lust hat, über coole Themes und gute Bilder hinaus die Wirkung von Fotos beim Betrachten zu erfahren oder wer gerne etwas über Authentizität im Portraitfoto erfahren will, der schaue mal diese Portraitfoto-Website an: https://www.daedalus-v.de/ bzw. genauer https://www.daedalus-v.de/philosophie.
Wirkung und Erleben
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Sehr schöne Webseiten!
http://www.hobby-fotografie.mobi