PAGE online

Blumen und andere Geheimnisse: Amira Fritzs phantastische Arbeiten in Berlin

span style=”font-weight: normal”>

/strong>

/strong>

»Unten drunter«: Die Galerie für Moderne Fotografie zeigt zwei Serien der jungen deutschen Fotografin Amira Fritz.

Dass Amira Fritz eine ganz besondere Beziehung zu Blumen hat, ist nicht zu übersehen. Frauen tragen sie vorm Gesicht, Jüngliche verdörrte Stengel in der Hand, Tierschädel sind damit geschmückt – und immer wieder finden sich opulent aufgebundene Blumengestecke im Wald und auf dem Feld.

Da wächst zusammen, was eigentlich zusammengehört – und dann eben doch nicht mehr. Domestizierte Natur, gezüchtet, künstlich gesteckt, aufgeladen und arrangiert in der vermeintlich natürlichen, der scheinbar unberührten Flora und Fauna – und über allem liegt ein traumwandlerischer Nebel, eine Unschärfe, die erst abseits der Realität wirklich scharf wird, einen somnambulen Moment und eine düstere Schönheit entstehen lässt.

Auch für sie wurde Amira Fritz 2008 mit dem respektablen »Prix Spécial du Jury» des Hyères Festival International De Mode & De Photographie ausgezeichnet. Denn neben Serien wie »Spaziergang im Käferwald« und »Fuchs und Gans«, die sich um Heimat, Erinnerung und Kindheit drehen, beeindruckt ihre eigensinnige Modefotografie – zuletzt im September unter dem Titel »Wohin geht die Mode?« im Zeit-Magazin zu sehen.

Auffällig ist die spezielle Atmosphäre in ihren Bildern, an der sie immer auch wieder in der Dunkelkammer feilt, mit alten Belichtungsverfahren experimentiert, mit geflammten Papieren und Tricks aus historischen Büchern. Spricht sie von Vorbildern, spielt das Kino eine große Rolle, die Ausleuchtung in Stanley Kubricks »Barry Lyndon«, die Dunkelheit in Michael Hanekes »Wolfzeit« und das Werk von Lars von Trier. In der Fotografie nennt sie Joel Meyerowitz, Karen Knorr, Hiroshi Sugimoto als Einfluss – und sicher gehört auch ihr abwechsungesreiches, unstetes Leben dazu: Ab Ende der 70er in einer einer Familie von Gärtnern und Floristen in Rosenheim aufgewachsen, zog sie zum Fotografie-Studium nach Wien, später nach Südafrika, nach Berlin und Paris.

Mit Beginn des art forum berlin sind die phantastischen Arbeiten von Amir Fritz jetzt in der Galerie für Moderne Fotografie zu sehen. Eröffnung ist heute Abend um 18 Uhr, die Ausstellung geht bis zum 4. Dezember.



Produkt: PAGE 02.2020
PAGE 02.2020
Fotografie: Comeback in Kommunikation, Branding und UX Design ++ Behavioural Design: Wie wir mit Design Verhalten gezielt verändern können ++ Vegan drucken – so geht’s ++ Creative Coding für Designer ++ Framing als Kreativmethode ++ Dos & Don’ts: Mit UX an die Spitze ++ John Maeda im Interview

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Das könnte dich auch interessieren