Auf Bildersuche? Mit EyeEm gibt es jetzt eine frische Bildquelle
EyeEm-Mitgründer Gen Sadakane erklärt im exklusiven Interview, was es mit dem neuen Marktplatz auf sich hat.
Die Berliner Foto Community EyeEm bietet Bilder ihrer 13 Millionen Mitglieder jetzt auch zum Kauf an. Fragen an Mitgründer und Kreativdirektor Gen Sadakane.
Seit April ist EyeEm um weitere 18 Millionen Dollar Venture-Kapital reicher – Vorfreude auf die Monetasierung durch den neuen Marktplatz?
Wir bieten ja schon seit 2014 erfolgreich 500 000 Fotos über Getty Images an. Inzwischen ist unser eigener Marktplatz gestartet, zuerst in englischsprachigen Ländern, jetzt auch in Deutschland.
Im »Market« steht theoretisch das ganze Material der Community bereit.
Genau, sowohl zum Verkauf freigegebene Bilder als auch solche, für deren Nutzung man erst beim Fotografen nachfragen muss. Auf Dauer werden sicher immer mehr Leute ihre Bilder direkt in den Markt einstellen.
Sind EyeEm-Bilder schöner als die anderer Foto-Communities?
Wir positionieren uns etwa wie Vimeo gegenüber YouTube – kleiner und more sophisticated. So kommen ambitionierte Fotografen zu uns, deren Material authentisch aktuelle Trends wiederspiegelt. Statt typischer Business-Handshakes gibt es etwa Bilder aus Start-ups oder von Leuten, die im Cafe Oberholz an der nächsten Company-Idee arbeiten.
Für Qualität sorgt aber auch ein Editorial-Team.
Ja, es zieht manuell schönere Bilder nach oben. Gleichzeitig arbeitet ein Team von zehn Leuten an einer Technologie, die von allein gelungene Bilder erkennt.
Hm, wir sind gespannt, irgendwann zu sehen, wie Bilderkennung zwischen guten und schlechten Fotos unterscheidet!
Wir arbeiten auch an einem automatischen Keywording. Manche Agenturen lassen ihre Bilder in Indien manuell keyworden. Wir wollen das technisch lösen. Ob ein Bild ein oder zwei Leute zeigt beziehungsweise ob unten viel Beige und oben viel Blau auf einen Strand hindeuten, lässt sich maschinell erkennen.
Gibt es bei einer Amateur-Community nicht Probleme mit Model Releases?
Das funktioniert über eine Email, was rechtlich valide ist. Und je bekannter der Marktplatz ist, desto öfter werden Fotografen ihren Bildern von vornherein ein Model Release mitgeben.
Wieviel kosten die Bilder?
In der Regel 20 Euro, bei werblichen Auflagen von über 250 000 sind es 250 Euro. Der Fotograf bekommt die Hälfte – für unsere Community ist uns das wichtig.
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