Die Universität Hamburg will ein klares Zeichen gegen Rassismus setzen – und fordert zu kritischen Auseinandersetzung auf. Und das mit der Online-Kampagne #UnbequemeRealitäten, die von der Kommunikationsdesignerin Tanja Hildebrandt erarbeitet wurde.
As der DAAD Anfang 2024 Fördergelder für Universitäten zur Verfügung stellte, die sich aktiv gegen Rassismus stark machen, bemühte sich die Stabstelle für Internationales der Universität Hamburg (PIASTA) erfolgreich um das Budget.
Genutzt wurde es, um Awareness-Wochen zur Förderung der Willkommenskultur, Toleranz und Vielfalt zu organisieren und durchzuführen – und mit einer Social-Media-Kampagne zu bewerben, die von der Kommunikationsdesignerin Tanja Hildebrandt und ihrem Plan C. Kreativstudio entwickelt wurde.
Und das mit dem Ziel »(weiße) Studierende und Mitarbeitende der Uni Hamburg zu sensibilisieren und zu ermutigen, sich kritisch mit dem Thema auseinanderzusetzen«, wie es von Tanja Hildebrandt heißt.
Unter dem Titel #UnbequemeRealitäten – Rassismus erkennen, verstehen und stoppen sollte allerdings nicht nur die Veranstaltung beworben werden, sondern auch der Frage »Was kann ich als Einzelne:r tun?« nachgegangen.
Denn auch, wenn man davon ausgehen kann, dass ein Großteil der Studierenden der Universität Hamburg Rassismus ablehnen, trägt man ihn selbst immer wieder unbewusst weiter.
Rassismus sichtbar machen – und abbauen
Und Rassismus fängt nicht erst bei offenen Beleidigungen an. Manchmal reicht schon die eigene Körpersprache. Oder ein Griff an den Rucksack oder nur ein Blick. Und wer hat eigentlich schon mal darüber nachgedacht, ob die eigene Hochschule vielleicht koloniale Wurzen hat? Oder mal die Frage gestellt »Wo kommst du eigentlich wirklich her?«
Deshalb möchte die Online-Kampagne rassistische Strukturen sichtbar machen und abbauen.
Inspiriert ist das von Tupoka Ogettes Buch »Exit Racism. rassismuskritisch denken lernen«, das 2018 erschien, zum Spiegel-Bestseller wurde und sich dabei nicht auf die Betroffenen, sondern ganz auf die Handelnden konzentriert, rassistische Strukturen aufdeckt und ein Umdenken fördert.
Von Reels zu Informationen
Auf den Instagram-Kanälen der Universität Hamburg und PIASTA werden die Studierenden dazu mit #UnbequemeRealitäten-Reels abgeholt, die Vorurteile thematisieren oder mit dreiteiligen Karussell-Posts, die sich aus einer These oder Frage als Eyecatcher, Kontext mit Fakten und einem Link zu zusätzlichen Informationen oder einer Veranstaltung zusammensetzen.
Auf der Landingpage der Universität Hamburg werden die, teilweise provokativen, Post wieder aufgenommen und führen zu weiterführendem Infomaterial, bieten ein Glossar, Studienergebnisse und Handlungsanweisungen.
Farbenfroh, aber sachlich und ganz auf die Inhalte konzentriert ist die Gestaltung, arbeitet mit Sprechblasen, mit Zacken, Wellen und anderen Formen und stellt durchgängig die Information in den Vordergrund.
Das Kampagnen-Konzept entstand in enger Zusammenarbeit mit Christoph Hassler, Berater für Diversity und Inklusion und mit internationalen Studierenden und mit von Rassismus betroffenen Studierenden. Und darüber hinaus wurden die Inhalte von den Macher:innen von Kohero. Magazin für interkulturellen Zusammenhalt in Sensitivity Readings überprüft.
Noch bis zum 30.11.2024 läuft an der Universität Hamburg das Projekt Rassismus erkennen, verstehen, stoppen. Und auch danach wird die Auseinandersetzung hoffentlich nicht abreißen.
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