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Hoch aufgeladen: Alexei Nawalny auf dem aktuellen Cover des New Yorker

The New Yorker hat die berühmtesten illustrierten Magazin-Cover der Welt. Und in seiner neuesten Ausgabe erneut eins von Owen Smith aus Oakland. Kaum wurde sein Porträt von Alexei Nawalny jetzt vorab veröffentlicht, liefen die Social Media heiß.

Owen Smith, Illustrator aus Oakland, California, ist es gewohnt, dass es an seinen Covern für The New Yorker Kritik gibt. 20 hat er bisher veröffentlicht. Fast eine Heiligsprechung in Illustrator:innenkreisen.

Prägnant in seinem Stil, malerisch und retro, inspiriert von dem US-Illustrator N.C. Wyeth (1882-1945), der Neuen Sachlichkeit und der großen Zeit der mexikanischen Murales zu dessen berühmtesten Vertretern Diego Riviera, José Clemente Orozco und David Alfaro Siqueiros gehörten.

Oft sind seine Arbeiten auch mit einem Hauch von Pulp versehen, mit Femme fatales und Film-Noir-Szenerien. Als er für ein Dezember-Cover des New Yorker einen toten Mann neben den Weihnachtsbaum legte und eine Frau im kurzen, roten Dress und mit Knarre daneben stellte, echauffierten sich Leser:innen, dass man ausgerechnet zu Weihnachten so etwas zeigte.

Für die Ausgabe des New Yorker, die am 21. Oktober erscheint, hat er jetzt Alexei Nawalny (1976-2024) porträtiert. Den russischen Oppositionsführer, der nach einem Giftanschlag und seiner Genesung in Deutschland, 2021 nach Russland zurückkehrte und in einem dortigen Straflager im Februar kurz vor einem Gefangenenaustausch und unter ungeklärten Umständen ums Leben kam.

Jetzt erscheinen sein Gefängnis-Tagebuch, das er im russischen Straflager schrieb und Owen Smith zeigt ihn in einem Heldenporträt, mit Anleihen beim Sozialistischen Realismus, in Arbeiterkluft und vor bewölktem Himmel.

Wie immer hat Smith das Bild in Öl gemalt, es ein paar Tage trocknen lassen und es dann fotografiert oder eingescannt. Er malt auf Holz, auf Malplatten oder manchmal auch auf Leinwand. Seine Auftrageber:innen bekommen im Vorfeld Skizzen, die Komposition und Hell-Dunkel zeigen, gemailt und auch eine Foto-Referenz, die eine konkretere Idee geben soll.

Nur manchmal macht er im Vorfeld ein paar Farbstudien, meistens arbeitet er mit verschiedenen Schichten, um die Farben, ihre Intensität und Kontraste zu bearbeiten.

Besonders Augenmerk hat Owen Smith diesmal vielleicht auf den leuchtenden, »sozialistisch« roten Vorhang gelegt, der in der Kunstgeschichte immer auch andeutet, dass etwas im Verborgenem liegt.

Andere New-Yorker-Cover von Owen Smith:

 

 

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