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KI aber fair: Initiative von Kreativverbänden

Kreativschaffende fordern in einem Positionspapier, ihre Werke besser vor unbefugter Nutzung durch KI-Entwickler zu schützen, das Urheberrecht zu stärken sowie die Nutzung ihrer Werke angemessen zu vergüten.

KI aber fair Positionspapier

In dem Positionspapier »KI aber fair« wehren sich insgesamt 15 Organisationen der deutschen Kreativbranche gegen die unbefugte Nutzung ihrer Werke für das Training von KI-Modellen – beziehungsweise fordern dafür eine angemessene Vergütung. Zu den Unterzeichnenden des Papiers gehören Verbände aus den Bereichen Grafik, Illustration, Fotografie, Kunst, Text, Journalismus und Lektorat.

Dabei handelt es sich nicht um eine Verteufelung generativer KI an sich – sondern eben um eine Forderung nach einem fairen Umgang mit den Urheber:innen, ohne die solche Systeme gar nicht möglich wären. »Unsere schöpferischen Leistungen nutzen viele KI-Entwickler wie selbstverständlich zum Training ihrer Anwendungen. Diese Selbstbedienungsmentalität zulasten unserer Branche ist nicht akzeptabel«, heißt es in dem Papier.

Die Kreativschaffenden setzen sich nun also zur Wehr – wie es Digital Artist Sandra Süsser schon Ende Januar in diesem Interview forderte. Ihrer Meinung nach sind KI-Generatoren »ethisch verwerflich und eine massive Gefahr für den Schutz des Urheberrechtes«.

Dass es mit dem Urheberrecht in diesem Fall allerdings nicht so einfach ist, gibt Rechtsanwältin Eva Gabriel-Jürgens in diesem Gespräch zu bedenken. In den USA und Großbritannien laufen bereits erste Klagen gegen Stable AI – die Entscheidungen dürften richtungsweisend für die weitere Entwicklung sein.

Forderungen an KI-Anbieter: Transparenz und Kennzeichnung

Das Positionspapier befasst sich auch mit der Transparenz von Trainingsdaten: »Wer nicht darlegen kann, dass seine Daten aus urheberrechtmäßigen Quellen stammen, darf nicht auf den Markt«, so die Kreativ-Verbände.

Zudem fordern sie eine Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Erzeugnisse, damit Kreative gegebenenfalls ihr Recht am eigenen Werk wahrnehmen können – und um die Öffentlichkeit besser vor gefälschten Nachrichten oder Videos zu schützen.

Natürlich geht es in dem Papier aber auch um die kreative Arbeit selbst: »Kreatives Schaffen ist eine Kulturtechnik. Sie verlangt, die Dinge zu verstehen und zu reflektieren. Darin spiegeln sich Intention und Haltung der Urheberinnen und Urheber wider.«

Das Papier endet mit einem Appell: »Hunderttausende Kreativschaffende leisten einen hohen materiellen und immateriellen Mehrwert für unsere Gesellschaft. Wir appellieren an die KI-Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft, Institutionen, Verbänden und an den Gesetzgeber, der faktischen, technologischen und wirtschaftlichen Kraft von KI-Unternehmen und -Anwendungen wirkungsvoll zu begegnen. Damit dieser kreativ-kulturelle Mehrwert für die Gesellschaft umfassend geschützt wird.«

Weitere Mitzeichner sind willkommen: www.ki-aber-fair.de. Hier findet sich auch das Positionspapier in Gänze.

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Wir berichten regelmäßig über neue Entwicklungen rund um KI und Design. Hier haben wir einige Artikel aus den letzten Monaten für euch zusammengestellt. Bitte beachtet dabei, dass sich die Lage fast wöchentlich ändert und manche Inhalte nicht mehr aktuell sein können.

 

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