Scheinbar endloses Potenzial und genauso viele Fallstricke: KI-generierter Content ist hart umstritten, vor allem weil durch das Training der Text-zu-Bild-KIs mit bestehenden Artworks und Fotos oft Urheberrechte verletzt werden. Die Stock-Anbieter reagieren unterschiedlich und in rasantem Tempo – fast wöchentlich ändert sich die Lage.
Creative AI Tools auf Getty Images
Während Getty Images im September beispielsweise noch KI-generierten Content von der eigenen Plattform verbannte, gab das Unternehmen Ende Oktober eine Kooperation mit Bria, einem KI-Entwickler aus Tel Aviv bekannt.
Die enge Zusammenarbeit soll Kreativen bald erlauben, innerhalb der Getty-Plattform KI-Tools zu nutzen, um so eigene Bilder zu generieren, die den Urheberrechts-Anforderungen des Stockanbieters entsprechen.
Schon in wenigen Monaten sollen Shutterstock-User:innen über eine einfache Textsuche nicht nur bestehende Bilder finden, sondern auch eigenen Content generieren können. Als Grundlage dienen dabei erneut Shutterstock Fotos und Illustrationen, deren Urheber an den Einnahmen durch den KI-generierten Content beteiligt werden sollen.
Bild: Shutterstock
Adobe Stock zieht nach
Adobe Stock verzichtet zumindest bis jetzt auf eine Kooperation oder Integration von AI-Features auf der eigenen Seite. Stattdessen kündigte der Anbieter ein neues Regelwerk für den Umgang mit KI-generierten Bilddaten an.
In Zukunft darf KI-Content genauso eingereicht werden, wie reguläre Bilddaten. Allerdings kommen neben bestehenden Richtlinien – wie etwa ein Model-Release bei Portraits oder eine bestimmte Bild-ID zur Nachverfolgung – weitere Anforderungen hinzu.
KI-generierte Bilder dürfen beispielsweise keinen realen Personen und Orten ähneln, oder aus Prompts entstanden sein, die deren Namen nennen, außer man erhält die Rechte über einen entsprechenden Release. Sie sind in Zukunft unter dem Stichwort »Illustration« einzureichen, müssen aber klar gekennzeichnet und mit einem entsprechenden KI-Tag versehen werden, sowie Schlüsselworte des Prompts im Titel enthalten.
Adobe erkennt durch diese Neuerung die Potenziale KI-generierter Bilder an und stellt sich der Verantwortung, die Urheberrechtsfrage zu klären mit eigenen Mitteln. So sollen Investitionen in Technologien wie beispielsweise Adobes CAI Initiative zur Bildauthentifizierung dazu beitragen, KI-generierten Content für Nutzer:innen transparent und für Urheber lukrativ zu machen.