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Sie machen Hamburg wieder bunt: Kunst im öffentlichen Raum von Kommune Art

Innerhalb von zehn Tagen haben Katja Hübner und Antje Schröder eine Kampagne im öffentlichen Raum auf die Beine gestellt, die auf viel Aufmerksamkeit stößt und Corona mit geballter Kreativität in den Schatten stellt.

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Out-of-home-Flächen waren während des Lockdowns wohl noch weniger attraktiv als Printanzeigen. Wo sonst Werbung in der Stadt hängt, blieben die Plakatrahmen leer und Hamburgs Straßen waren von einer Woche auf die nächste plötzlich viel grauer – doch dann kam Kommune Art.

Es ist seit Wochen die erste kleine Recherche, die mich aus meinem Viertel herausführt, als ich mit dem Rad von St.Pauli in die Sternschanze fahre, um mit Antje Schröder und Katja Hübner über ihre Kunst-Aktion »Stay Creative Stay Safe« zu sprechen. Die öffentliche Ausstellung von 13 Hamburger Künstlern – darunter Illustratoren, freie Künstler, Siebdrucker, Comiczeichner und ein Tattoo-Artist – hängt seit dem 15. Mai an über 500 Stellen in den Straßen von St.Pauli, dem Karoviertel und der Sternschanze, entweder in Plakatrahmen von der TownTalker Media AG oder wild plakatiert. An einigen Hotspots kleben extra Abstandsmarkierungen auf dem Boden.

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Auch eine Hausecke in meiner Nachbarschaft verschönern die verschiedenen bunten Motive vom fein gezeichneten Desinfektionsspender, über ein kontemplatives Schreibtischstilleben oder eine knallige Weltraumszene bis hin zur pinselschwingenden Corona-Kämpferin. Und da die beiden Grafikdesignerinnen in der Nähe meines Home Office temporär eine Laden-Fläche nutzen können, auf der sie die Werke nun verkaufen, wollte ich dort persönlich vorbei schauen.

Endlich wieder Bewegung und der kleine Kick, wenn wir irgendwo wild geklebt haben.

Die Fläche im Einkaufszentrum Rindermarkthalle in der Feldstraße wirkt von außen größer als ich erwartet hätte. Hinter dem breiten Tresen, liegen die Plakatstapel ausgebreitet auf einem großen Holztisch, daneben ein kleines Frühstück und hinter dem großen schwarzen Aufsteller fühlt es sich jetzt richtig gemütlich an.

Antje erzählt mit leuchtenden Augen, wie viel Spaß ihr das Plakatieren gemacht hat: »Endlich wieder Bewegung und der kleine Kick, wenn wir irgendwo wild geklebt haben. Einmal ist uns zwischendurch der Kleister ausgegangen, wir sind zu Budni rein, haben ein paar Packungen Kleister und Wasserflaschen besorgt und das schnell irgendwie zusammen gerührt.«

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Kurze Zeit später, als Katja dazu kommt, bauen wir aus den passenden drei Holzbänken einen pandemiegemäßen Sitzkreis und Katja berichtet, wie sie noch vor wenigen Wochen selbst völlig geschockt vom Lockdown war. Ihre kleine Agentur, die vor allem für die Musik- und Eventbranche gestaltet, verlor reihenweise Aufträge und neue Perspektiven boten sich nicht: »Da sind mir die leeren Plakatrahmen eingefallen und weil die Jungs von TownTalker in Köln kenne, habe ich einfach gefragt, was damit jetzt passiert und ob wir sie für eine Aktion haben könnten.«

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Und weil sie konnten, sogar kostenlos, fragten die beiden im Freundeskreis, ihren Freelancern und bei Nachbarn herum, die sofort mit vielfältigen Entwürfen dabei waren. Zu ihrer Aktion haben die Initiatorinnen zudem einen hörenswerten 20minütigen Podcast aufgenommen, in dem man Genaueres über die beteiligten Künstler erfährt und wie man innerhalb von 10 Tagen unter Hochdruck und in Nachtschichten eine Ausstellung auf die Beinen stellt, die optimistisch und vor allem wild und kreativ mit dem Lockdown und Corona spielt. 13 zu Null für die Pinsel!

***Der Pop-Up-Store in der Rindermarkthalle ist noch bis morgen, den 30. Mai 2020, geöffnet. Alle Gewinne aus dem Verkauf spendet Kommune Art an ProAsyl.***

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