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Sony gibt seinen Corporate Font frei

Unter dem Namen SST bringt Monotype die zeitlose Sans Serif Familie auf den Markt. Mit ihrer Unterstützung von fast 100 Sprachen ermöglicht sie Marken einen globalen Auftritt.

Entstanden ist SST in den Monotype Studios unter der künstlerischen Leitung von Akira Kobayashi. Die große Sprachunterstützung sowie ihr klares Design und sehr gute Lesbarkeit machen SST zu einer vielseitigen Schriftfamilie. Mit sechs Strichstärken, den dazu passenden Kursiven, sowie drei Condensed-Schnitten und zwei Typewriter-Fonts deckt die Latin-Version der Sans-Serif viele Anforderungen der industriellen Werbe- und Unternehmenskommunikation ab.

Gestalterisch verbindet die Familie die gute Lesbarkeit eines humanistischen Typedesigns mit dem neutralen Charakter statischer Groteskschriften. Die Corporate-Schrift lässt sich nahezu überall einsetzen: vom Smartphone-Screen über klassische Printanwendungen bis zu Beschilderungen und Informationssystemen.

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Die paneuropäische Desktopversion kostet knapp 400 Euro, bis zum 27. Juli gibt es einen Einführungsrabatt von 50 Prozent. Erhältlich ist SST über Myfonts.

Wir sprachen mit Akira Kobayashi über die Freigabe der Sony Schrift.

PAGE: Durch den Einsatz bei Sony in den letzten Jahren hat die SST-Schriftfamilie sozusagen eine intensive Qualitätsprüfung absolviert, was sie sicherlich auszeichnet. Doch wie kann eine Schrift zur Identität anderer Marken beitragen, wenn sie weltweit für Sony im Einsatz ist?

Akira Kobayashi: Wahrscheinlich wurde noch nie eine Corporate Schrift härter auf die Probe gestellt als SST, bevor sie – frei zugänglich – auf den Markt kam. Und natürlich wird SST so lange mit Sony in Verbindung gebracht werden, so lange sie dort im Einsatz ist. Schon alleine aus diesem Grund werden andere Elektronik-Konzerne sicherlich nicht ihr Corporate Design mit SST entwickeln. Aber denken Sie mal an die vielen kleineren Marken und Unternehmen aus anderen Industriezweigen, die nun zu überschaubaren Lizenzkosten in den Genuss einer schlüsselfertigen Corporate-Schrift kommen, die fast 100 Sprachen unterstützt.

PAGE: Was würden Sie solchen Unternehmen empfehlen, um trotzdem eine eigene Identität mit SST zu entwickeln?

Akira Kobayashi: Zum Beispiel eine zweite, stark kontrastierende Serif- oder Slab-Serif-Schrift mit in die Marken-Architektur zu nehmen. Wenn Unternehmen identitätsstiftende Markenelemente – also Logo, Claim, Headlines – zum Beispiel mit Schriften wie FF Meta Serif, PMN Caecilia, Malabar oder Neue  Swift gestalten, dann kann SST die ideale Ergänzung für die echten Herausforderungen der visuellen Kommunikation werden, also Lesetexte auf Firmen-Websites, Kleingedrucktes, Formulare oder die Texte in Apps und HTML-E-Mails. So gesehen empfiehlt sich SST als das Arbeitstier in der geschriebenen Kommunikation von Marken und Unternehmen.

PAGE: Kennen Sie andere Unternehmen, die ihre einst exklusive Schriften für den Designmarkt freigegeben haben?

Akira Kobayashi: Das ist eine durchaus gebräuchliche Praxis. Denken Sie nur an die Mercedes-Benz-Schriftfamilie Corporate ASE von Kurt Weidemann, die VAG Rounded oder die Renault-Schrift von Wolff Olins. Die Automobilindustrie hat das offensichtlich sehr gelassen gesehen, vielleicht auch, weil sich KFZ-Marken in den 1960er bis 1980er sehr stark über ihre Produkte-Philosophien definiert haben und unverwechselbarer waren. So gesehen war die Zeit reif für eine leistungsfähige, frei käufliche Corporate-Schrift wie SST

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