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Fragwürdige McDonald’s-Kampagne

Wie man mit scheinbar besonders übersichtlichen Bildwelten eine Transparenz suggeriert, die eigentlich keine ist.

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Fotografisch sind diese Werbemotive für die 1-Euro-Basics von McDonald’s brilliant umgesetzt. Und Fotos im Stil von Explosionszeichnungen sind in der Food-Fotografie momentan extrem angesagt, zum Beispiel auch, um die Zutaten von Kochrezepten auf einen Blick darzustellen.

Die Agentur Leo’s Thjnk Tank setzte mit dem Hamburger Fotografen Jan Kornstaedt in diesem Look nun für McDonald’s eine Kampagne mit dem Slogan »Iss nicht irgendwas!« um. Nicht irgendwas, sondern was richtig Gutes, soll das natürlich heißen, und die Bilder dazu suggerieren, dass der Kunde genau erfährt, was er für einen Euro bekommt.

Die »Offenheit«der Bildsprache setzt sich allerdings textlich in ziemlichen Plattitüden fort. »100% Rindfleisch aus Deutschland« heisst es da, was über die Qualität des Fleisches nicht allzuviel aussagt. Noch beliebiger ist bei zwei anderen Motiven die frohe Botschaft »Mit 100% saftigem Hähnchenfleisch«. Was genau soll das bedeuten?

Die Prozentzahlen in Verbindung mit den fast infografisch anmutenden Aufklappbildern und dem eindringlichen Aufruf »Iss nicht irgendwas!« vermitteln insgesamt einen aufklärerischen Eindruck – bei Licht betrachtet geht es aber nicht um Qualität, sondern rein um Quantität: Möglichst viel für wenig Geld. Die Frage, wie das umweltfreundlich und nachhaltig für einen Euro geht, bleibt offen. 

 

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Produkt: PAGE 02.2020
PAGE 02.2020
Fotografie: Comeback in Kommunikation, Branding und UX Design ++ Behavioural Design: Wie wir mit Design Verhalten gezielt verändern können ++ Vegan drucken – so geht’s ++ Creative Coding für Designer ++ Framing als Kreativmethode ++ Dos & Don’ts: Mit UX an die Spitze ++ John Maeda im Interview

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