Man kann sich nicht satt sehen: Elvis sein in »King For A Day«
Sie sind Bankangestellter, Bauarbeiter, Erzbischof – und Elvis: Die Fotografin Erin Feinberg hat unermüdliche Fans des King of Rock’n’Roll aufgespürt …
Elvises everywhere! – schreibt die New Yorker Fotografin und Filmemacherin Erin Feinberg über ihr Projekt »King Of A Day«.
Die Idee dazu entstand, als sie das erste Mal in die Heimstadt des King of Rock’n’Roll, nach Memphis, Tennessee fuhr – und nicht ahnte, dass dort gerade »Elvis Week« war.
Tausende Elvise bevölkerten die Hotel und Straßen, die meisten von ihnen Teilnehmer des Wettbewerbs »Images of the King«, aufgerüscht in den schönsten Bühnenoutfits, mit Strass und Glitzer, Nieten und Gürteln, groß wie eine Pokalschale, die allesamt preisverdächtig die Hüfte schwingen können und die Tolle vibrieren.
So kehrte die Fotografin, die zuvor das viel gerühmte Buch »Diehards« über Musikfans veröffentlicht hatte, mit der Hasselblatt ihres Großvaters nach Memphis zurück und baute ein Fotoset auf.
Ganz in Rosa war das, so wie es dem King wohl gefallen hätte, und darin posierten die Elvis-Widergänger und erzählten von ihrer Leidenschaft, davon, wo sie herkommen und was ihr Feuer für den King entzündet hat.
38 Jahre nach dessen Tod halten sie das Erbe lebendig und haben eine ganze Kultur der Elvis-Imitatoren geschaffen. Ein Phämomen, das es in der Popularität sonst nur noch bei Michael Jackson gibt.
Abseits von Strass und Fledermaus-Capes, lässt Erin Feinberg aber immer auch den Menschen hinter dem Outfit sichtbar werden, den Bauarbeiter aus Missouri, den Elektriker aus Virginia, den jungen Alex aus Alabama und auch Toki Toyokazu aus Japan, der sein Leben vor allem als Elvis-Imitator verbringt und seine Posen mit reichlich Temperament würzt.
Erin Feinberg: King For A Day, Kehrer Verlag, Text von Erin Feinberg, Gestaltet von Kehrer Design, 160 Seiten, 105 Farbabb., Englisch, ISBN 978-3-86828-635-9, 39,90 Euro
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