Ein wunderschön illustriertes Bilderbuch beantwortet für Kinder 50 Fragen zum Dessauer Bauhaus.
Ist das Bauhaus eigentlich gemütlich? Gibt es Bauhaus auch bei IKEA? Haben die am Bauhaus Fußball gespielt? Letztere Frage bewantwortet nun ein wunderbares Kinderbuch übe das Bauhaus: Ja, es wurde gekickt, einige Bauhäusler sollen sogar so verrückt gewesen sein, auf dem Flachdach des Gebäudes zu spielen – was Direktor Walter Gropius aus Sicherheitsgründen sofort verbot, als er es herausbekam …
Um alles andere über das Bauhaus in Dessau zu erfahren, sollte man zu dem Bilderbuch »Was ist das Bauhaus?« greifen, der nicht nur inhaltlich, sondern auch gestalterisch äusserst gelungen ist. Die Grafik übernahm die Dessauer Designerin Doreen Ritzau, die tollen Illustrationen kommen von Christine Rösch. Wir haben die Berliner Illustratorin, die für interessante deutsche und internationale Kunden arbeitet, bereits hier im PAGE-Porträt vorgestellt.
Stiftung Bauhaus Dessau/Katja Klaus/Jutta Stein (Hrsg.), Ingolf Kern (Text), Christine Rösch (Illustrationen): Was ist das Bauhaus? Kinder entdecken das Bauhaus in Dessau
56 Seiten
45 farbige Illustrationen
Hardcover
20 x 22 cm
€ [D] 12,95; € [A] 13,30
ISBN 978-3-86502-351-3
Verlag E. A. Seemann
Achtung Nachtrag! Der traditionsreiche Verlag Seemann Henschel musste im März 2017 Insolvenz anmelden. Das Buch ist aber nach wie vor über den Buchhandel zu beziehen.
Bild: Stiftung Bauhaus (Hrsg.): Was ist das Bauhaus Verlag E.A. Seemann. ISBN 978-3-86502-351-3
Bild: Stiftung Bauhaus (Hrsg.): Was ist das Bauhaus Verlag E.A. Seemann. ISBN 978-3-86502-351-3
Bild: Stiftung Bauhaus (Hrsg.): Was ist das Bauhaus Verlag E.A. Seemann. ISBN 978-3-86502-351-3
Bild: Stiftung Bauhaus (Hrsg.): Was ist das Bauhaus Verlag E.A. Seemann. ISBN 978-3-86502-351-3
Schriften finden: Types & Trends ++ Diversity: Illustrieren mit Respekt ++ Arbeiten im Kollektiv ++ SPECIAL Kiel Mutschelknaus ++ Tutorial: Walk-Cycle-Animationen ++ Designstudium im Umbruch
Habe das Buch letztens im Bösner durchgeblättert und war etwas enttäuscht! Natürlich schön illustriert liest es sich leider (vermutlich da die Stiftung Bauhaus als Herausgeber fungiert) wie eine sehr unkritische Werbung für das Bauhaus. Viele Dinge werden ausgeklammert, z.b. im Abschnitt Frauen: dort heisst es, es war damals revolutionär, das Frauen an Kunsthochschulen studieren durften. Das ist nicht richtig, fast an allen deutschen Hochschulen waren Frauen zugelassen – am Bauhaus jedoch plädierte z.b. Oskar Schlemmer noch recht spät dafür die Frauen wieder auszuschliessen. In die Architekturklassen wurden sie gar nicht reingelassen, Marianne Brandt hatte grosse Probleme in der Metallwerkstatt und im Prinzip blieben den Frauen am Ende nur ihre klassischen Betätigungsfelder: Weberei, Keramik etc. Gunda Stölzle wurde gar mit Hakenkreuzen an ihrer Tür aus der Schule gemoppt, als sie den Juden Arieh Sharon geheiratet hatte.
Immer wieder merkt man den Texten auch eine vorauseilende Abwehrhaltung an, aber die angenommene (und ja tatsächlich vorhandene) Kritik, die Bauhaus-Moderne hätte die Städte der Welt hässlich, normiert, öde und unmenschlich gemacht wird nicht ernsthaft eingegangen – statt dessen wird nur abgebügelt und blind weitergelobt!
Habe das Buch letztens im Bösner durchgeblättert und war etwas enttäuscht! Natürlich schön illustriert liest es sich leider (vermutlich da die Stiftung Bauhaus als Herausgeber fungiert) wie eine sehr unkritische Werbung für das Bauhaus. Viele Dinge werden ausgeklammert, z.b. im Abschnitt Frauen: dort heisst es, es war damals revolutionär, das Frauen an Kunsthochschulen studieren durften. Das ist nicht richtig, fast an allen deutschen Hochschulen waren Frauen zugelassen – am Bauhaus jedoch plädierte z.b. Oskar Schlemmer noch recht spät dafür die Frauen wieder auszuschliessen. In die Architekturklassen wurden sie gar nicht reingelassen, Marianne Brandt hatte grosse Probleme in der Metallwerkstatt und im Prinzip blieben den Frauen am Ende nur ihre klassischen Betätigungsfelder: Weberei, Keramik etc. Gunda Stölzle wurde gar mit Hakenkreuzen an ihrer Tür aus der Schule gemoppt, als sie den Juden Arieh Sharon geheiratet hatte.
Immer wieder merkt man den Texten auch eine vorauseilende Abwehrhaltung an, aber die angenommene (und ja tatsächlich vorhandene) Kritik, die Bauhaus-Moderne hätte die Städte der Welt hässlich, normiert, öde und unmenschlich gemacht wird nicht ernsthaft eingegangen – statt dessen wird nur abgebügelt und blind weitergelobt!