Die afrobelgische Illustratorin Loulou João ist derzeit Resident Artist in der Impossible Library und präsentiert am Wochenende ihr Artwork auf dem Indiecon Festival. Wir sprachen mit ihr über ihre Arbeit und was es bedeutet, als Woman of Color in der Kreativbranche erfolgreich zu sein.
Loulou João versucht die Narration und Repräsentation von Schwarzen und BIPOC-Frauen durch ihr Alter Ego Polly Focket zu schärfen. Sie verwendet die 3D-Software Blender, um eine eigene Realität zu entwerfen – eine Welt, die aus fluffigen, weichen Plastikobjekten besteht, aber dennoch ernste und politische Themen aufgreift.
Während der Residency in der Impossible Library streift Polly Focket durch die Impossible Library und analysiert, wie diese sich zu ihr als digitales Wesen und Frau in der afrikanischen Diaspora beziehen und sie repräsentiert.
Ihr fertiges Artwork wird Loulou vom 4. bis 6. September auf dem Indiecon Festival zeigen. Wir sprachen vorab mit ihr darüber, was ihr an 3D-Animation so sehr gefällt und warum ihr bei ihrem Arbeitsvolumen der letzten Monate manchmal mulmig wird.
[English version below]
PAGE: Wie bist du zur Kreativarbeit gekommen? Warst du ein kreatives Kind?
Loulou João: Ja. Ich bin Einzelkind und musste mich selbst beschäftigen. Außerdem hatte ich keine leichte Kindheit und ich glaube, das kann einen sehr kreativ werden lassen. Ich analysiere ständig meine Umgebung, aktuelle Ereignisse und das politische Klima und versuche, sie in meine Arbeit einfließen zu lassen. Dieses analytische Auge ist eine Folge von allem, was ich erlebt habe.
Warum hattest du das Gefühl, dein Alter Ego Polly Focket kreieren zu müssen?
Ich bin Afro-Belgierin, mein Vater kommt aus dem Kongo und meine Mutter ist weiße Belgierin. In einer weißen Umgebung wie Europa aufzuwachsen und zu leben bedeutete für mich, dass die Leute mich nicht als Einheimische sehen – ich werde immer als Fremdkörper behandelt. Deshalb habe ich in meiner Arbeit diesen Safe Space geschaffen – nicht nur für mich, sondern auch für andere Mitglieder der Afrikanischen Diaspora. Es ist ein Ort, an dem man sein wahres Ich ausdrücken kann – jenseits der physischen Erscheinung, über die viele Menschen nicht hinwegsehen können. Polly Focket ist für mich eine Möglichkeit, mein Innerstes auszudrücken, zu erkunden und weiterzuentwickeln, ohne Einschränkungen von außen.
Polly Focket ist für mich eine Möglichkeit, mein Innerstes auszudrücken, zu erkunden und weiterzuentwickeln, ohne Einschränkungen von außen.
Wie sind die Reaktionen darauf?
Sehr positiv! Viele Menschen aus meinem persönlichen Umfeld können sich damit identifizieren. Ich versuche Emotionen wie Unbehagen, Zweifel und das Gefühl zu reifen aufzugreifen – das beschäftigt viele Menschen.
Dein Medium der Wahl ist 3D-Animation. Was gefällt dir daran?
Ich habe an der Royal Academy of Fine Arts in Ghent Illustration studiert und anfangs tatsächlich komplett analog gearbeitet. Es hat eine Weile gedauert, bis ich mit 3D-Software warm geworden bin. Als ich das erste Mal ein 3D-Programm geöffnet habe, war ich total überwältigt und dachte, das kriege ich nie hin. Aber mein Mann, der es für Architektur-Visualisierungen benutzte, sagte, das wäre etwas für mich. Also habe ich es irgendwann doch aus ausprobiert. Auch, weil ich das Gefühl hatte, dass Zeichnen und Sketchen – beziehungsweise 2D-Medien generell – mir nicht mehr ausreichen, um mich auszudrücken.
Ich habe mich dann schnell in 3D verliebt. Man braucht Zeit, um sich an Tools wie Blender zu gewöhnen. Aber die Software ist open-sourced und es gibt eine große Nutzer-Community. Ich habe mir alles selbst mit YouTube-Tutorials beigebracht. Witzig daran: Ich nutze Blender für sehr spezielle, surreale und illustrative Arbeiten – aber die meisten YouTube-Tutorials sind von Leuten, die damit so trockene Sachen machen wie Grafiken zu animieren. Aber es funktioniert!
Hast du immer als Freelancerin gearbeitet?
Ich habe erst vor einem Jahr meinen Abschluss gemacht. Das ist mein erstes Jahr als Freelancerin. Ich bekomme seit rund drei Monaten recht viele Aufträge, darunter welche von großen Unternehmen wie Adult Swim, Adobe und Giphy. Es macht echt Spaß und ich freue mich, diese Möglichkeiten zu bekommen.
Dein Stil ist ziemlich einzigartig und quirky. Wie passt er in Auftragsarbeiten?
Mein Stil ist genau das, wonach die Unternehmen mich fragen. Bisher hatte ich Glück und musste ein Projekt nie so verändern, dass es sich nicht mit meinem Stil vertragen hätte. Ich denke, mein Stil ist klar genug, sodass man weiß, was man kriegt, wenn man mich beauftragt.
Ich denke, mein Stil ist klar genug, sodass man weiß, was man kriegt, wenn man mich beauftragt.
Was war bisher dein liebster Auftrag?
Tatsächlich waren alle ziemlich cool. Sehr viel Spaß hatte ich zum Beispiel an der Arbeit für Giphy, einem animierten Zoom-Background. Ich habe eine Reihe an animierten Stickern kreiert, mit denen jeder seinen eigenen Background erstellen kann.
Hast du einen fixen Arbeitsablauf oder variiert er von Projekt zu Projekt?
Es kommt immer auf das Projekt an und ob es ein eigenes oder ein beauftragtes ist. Anfang des Sommers habe ich eine Animation mit dem Titel »Birth of the Black Venus« umgesetzt, die auf dem ersten Kapitel des Buchs »Fearing the Black Body« von Sabrina Strings beruht. Dafür habe ich den Text drei bis vier Mal gelesen, um herauszufinden, welche Elemente in meine Arbeit einfließen sollen. Dann habe ich ein Skript und ein Storyboard erstellt und angefangen, alle Assets zu erstellen. Also ein recht aufwändiger Prozess. Wenn ich dagegen kleinere Editorial-Projekte mache – wie etwa für Medium.com – dann lese ich den Artikel und habe in der Regel gleich eine Idee, an der ich sofort arbeiten kann. Solche Projekte dauern dann etwa eineinhalb bis zwei Tage.
Das Tolle an 3D ist, dass du deine Objekte in einer Library sammeln und sie immer hervorholen und wiederverwerten kannst. Es erinnert mich an ein Spiel aus meiner Kindheit, in dem man Räume in einer Märchenwelt virtuell einrichten konnte. Meine Arbeit ist also wie ein Spiel!
Deine Projekte greifen Themen wie White Privilege auf. Würdest du deine Arbeit politisch nennen?
Auf der Uni haben Professoren mich oft als Aktivistin bezeichnet und ich habe das immer abgelehnt. Aber mittlerweile habe ich realisiert, dass meine bloße Existenz als afro-belgische Person ein politischer Akt ist – und ich akzeptiere das. Mein Erfolg im Illustrationsgeschäft, noch dazu mit 3D-Software, ist ein politischer Akt – denn es gibt nicht viele Women of Color mit afrikanischen Wurzeln, die in diesem Bereich, mit diesen Tools und für diese Unternehmen arbeiten. Also ja: Ich sehe ein, dass alles was ich tue, schon an sich politisch ist – auch wenn ich es nicht unbedingt beabsichtige.
Ich sehe ein, dass alles was ich tue, schon an sich politisch ist – auch wenn ich es nicht unbedingt beabsichtige.
Was müsste sich in der Kreativbranche verändern, damit sie diverser wird?
Repräsentation ist sehr wichtig – nicht nur in der visuellen Darstellung, sondern auch hinter den Kulissen. Wenn in Agenturen mehr BIPOC arbeiteten, wären diese auch geneigter, mit diversen Kreativen zusammenzuarbeiten. Ich glaube, jede Ebene des Kreativ-Business müsste die Diversität der Gesellschaft spiegeln. Nur so können wir wahre Repräsentation und Fairness erreichen.
Wie schätzt du die Chancen ein, dass das passiert?
Es kommt darauf an, wo man hinguckt. Meine Aufträge stammen hauptsächlich von US-amerikanischen Unternehmen. Und es fing alles mit der Black Lives Matter Bewegung an. Nach dem Tod von George Floyd habe ich deutlich mehr Aufträge zu bekommen. Diese Unternehmen waren sich also der Umstände sehr bewusst und wollten etwas – beziehungsweise sich – ändern. Aber in Europa – und besonders in Belgien – sind die Leute noch nicht so weit, diese Debatte zu führen oder sich selbst zu reflektieren. Sie leben nach wie vor in dem Glauben, dass Menschen aus anderen Kulturen, mit anderer Hautfarbe und anderen Wurzeln dankbar sein sollten hier zu sein und sich ansonsten still verhalten sollen. Das gilt auch für mich – eine Person, die in Belgien geboren und aufgewachsen ist. Wenn ich von meinem Hintergrund erzähle, werde ich oft mehr akzeptiert und meine Stimme bekommt mehr Gewicht. Manchmal verwende ich aber auch einfach die Mailadresse von meinem Mann oder bitte ihn, offizielle Dinge wie Krankenversicherungsfragen zu klären, weil es dann wesentlich einfacher ist.
Es gibt also noch viel zu tun. Echte Veränderung bedeutet für viele Weiße Unannehmlichkeiten. Viele haben Angst, etwas zu verlieren, wenn White Privilege abgeschafft wird. Aber so ist es gar nicht.
Führst du solche Gespräche in letzter Zeit öfter?
In meinem Freundeskreis auf jeden Fall. In meinem beruflichen Umfeld versuche ich es. Ich bekomme nicht viele Aufträge aus Belgien, aber wenn, sind sie oft schlecht bezahlt und erwarten sehr viel von mir, unter anderem die Rechte an meinen Arbeiten. Diese Dinge spreche ich offen an – meistens endet das Gespräch an diesem Punkt. Aber ich bin jetzt in einer Position, in der ich nicht jeden Job annehmen muss, und habe das Gefühl, dass es meine Aufgabe ist, diese Dinge anzusprechen. Andere Künstler, die es sich leisten können, sollten das auch versuchen.
Jetzt bist du Resident in der Impossible Library in Hamburg. Wie kam es dazu?
Ich war im letzten Jahr auf dem Indiecon-Festival als Ausstellerin mit meinem Riso-Studio (das ich mittlerweile nicht mehr habe). Es war eins unserer ersten Festivals im Ausland und wir hatten unglaublich viel Spaß. Wir wollten also unbedingt wiederkommen. Als ich im Indiecon-Newsletter die Ausschreibung für die Residency gesehen habe, habe ich es einfach probiert.
Du hast Zugriff auf alle Magazine in der Impossible Library, hast dir einige herausgepickt und ein Moodboard erstellt. Warst du auf der Suche nach etwas Bestimmten oder hast du dich einfach inspirieren lassen?
Nein, ich habe nicht nach etwas Bestimmten gesucht. Ich liebe es einfach, mir Bilder anzusehen! Außerdem sind viele der Magazine auf Deutsch, weshalb ich mich auf die visuelle Ebene konzentriert habe. Ich habe einfach Magazine durchgeblättert und gewartet, bis mir etwas ins Auge springt. So habe ich eine Reihe an Bildern herausgesucht und es ergab sich langsam eine Narrative.
Kannst du verraten, woran du arbeitest?
Klar! Die Narrative ist eine Reflektion der letzten Monate – von Black Lives Matter und meinen Aufträgen. Ich habe sehr viel gearbeitet und war glücklich über die Jobs – aber gleichzeitig fühlte ich mich schuldig und opportunistisch. Es war also eine emotional anstrengende Zeit und gleichzeitig musste ich meine Deadlines einhalten. So ergab sich die Idee für Polly’s Pink Palace of Reflection. In dem Palast wird es verschiedene Räume geben, die alle ein Gefühl oder einen Zweifel repräsentieren, das oder den ich in den letzten Monaten hatte. Die fertige Arbeit stelle ich auf der Indiecon am Wochenende vor. Kommt gern vorbei und fragt mich danach!
Ich habe sehr viel gearbeitet und war glücklich über die Jobs – aber gleichzeitig fühlte ich mich schuldig und opportunistisch.
3D Animation und gedruckte Magazine: Das ist ein ziemlicher Medien-Clash. Wie bist du damit umgegangen?
Das war kein Problem. Das Ergebnis mag zwar nicht in direkter Korrelation zu einem Print-Festival stehen, aber ich habe meine Inspiration in den Magazinen der Impossible Library gefunden. Insofern gibt es definitiv einen Zusammenhang.
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Die Impossible Library ist keine »richtige« Bibliothek, sondern eher eine Werkstatt. Das Werkzeug ist ein Bestand aus mehr als 1000 unabhängigen Magazinen und Zines. In Residencies und Veranstaltungen wird die Praxis des Publizierens als Austausch- und Diskussionsformat für gesellschaftliche Fragen verstanden: Es geht um öffentliche und individuelle Denkprozesse. Loulou João ist nach Claudia de la Torre der zweite Gast in der Impossible Library. Am Ende ihrer Residency stellt sie ihre Arbeit auf dem Indiecon Festival vom 4. bis 6. September vor. Besucher müssen sich anmelden und einen Zeitslot buchen.
ENGLISH VERSION
How did you get into the creative business? Were you a creative kid?
Yes. I was an only child and I had to keep myself busy. I also had a difficult childhood, which I think can make you very creative. I always analyze my surroundings, current events and political climates and try to incorporate them into my work. This analytical eye is something I got from everything that I have been through.
Why did you feel the need to create your Alter Ego Polly Focket?
I’m Afro-Belgian, my father is from Congo and my mother is a white Belgian. Growing up and living in a white environment like Europe, people didn’t see me as a local, I was constantly othered. For me it was important to create this safe space in my work – not only for myself, but also for other members of the African Diaspora. To have a space to express your true self – that goes beyond your physical appearance, which people have a problem seeing through. Polly Focket is a way for me to imagine my inner self – how I could express, research and develop it without any constraints from the outside.
Polly Focket is a way for me to imagine my inner self – how I could express, research and develop it without any constraints from the outside.
What kind of feedback do you get?
Very positive! A lot of people I talk to in my personal environment can relate to my work. I try to incorporate the emotion of unease, of doubt, of growing into things that a lot of people feel. This message really comes across.
3D animation is your weapon of choice. What do you like about it?
I actually started out as an illustrator. Having studied illustration at the Royal Academy of Fine Arts in Ghent I worked completely analogue at first. So it took me a while to get into 3D software. When I first looked at a 3D program I was overwhelmed and thought I’d never be able to use it. But my husband, who was using it for architecture visualizations, said I would be really good at it. So I eventually tried it, also because I felt that drawing and sketching – 2D media in general – began to seem insufficient for what I wanted to do.
I then quickly fell in love with 3D. It takes a while to get comfortable with tools like Blender. But the software is open-sourced and there’s a whole community around it. I basically taught it to myself using YouTube tutorials. It’s funny: I use the tool in a very specific, surrealistic and illustrative way – and the tutorials are mostly from people who use it for dry purposes like animated graphs. Still works, though!
Have you always worked as a freelancer?
I just graduated one year ago. This is my first year as a freelancer. I’ve been getting quite a lot of commissions for about 3 months now. In this time, I’ve been able to work with big corporations like Adult Swim, Adobe and Giphy. It’s been very fun and I feel so lucky to have gotten these opportunities.
Your style is very unique and quirky. How does it fit into commissioned work?
My style is what the companies are asking for. I’ve been very fortunate so far and never had to change anything in a way that would conflict with my style. I think my style is precise enough to know what you can expect when you hire me.
I think my style is precise enough to know what you can expect when you hire me.
What’s your favorite project up to now?
They’ve actually all been amazing. A lot of fun was for example the work for Giphy, which was an animated Zoom background. I created animated stickers so that you can put together your own background with my elements.
Do you have a certain work process, or does it differ from project to project?
It depends on what I want to create and if it’s a personal or a commissioned project. Early this summer I created a short animation called »Birth of the Black Venus«. It was based on the first chapter of »Fearing the Black body« by Sabrina Strings. It’s a book about fat-phobia in relation to racial issues. I read the chapter three or four times to figure out which elements I wanted to put into my animation, then I made a script and a storyboard and then started working out every asset. Other times, when I make an editorial piece – for example for Medium.com – I read the article and most of the time an idea comes up right away that I can immediately work on. Small projects like that take about 1,5 to 2 days.
The fun thing about working in 3D is that my objects go into a library that I can draw from and import objects I’ve already created. It reminds of a game I used to play as a kid, where you can furnish and design rooms in like a fairy theme. So, in a way my work is actually play!
Your projects touch on subjects like white privilege. Would you call your work political?
When I was at university, a lot of teachers would call my work or me as an artist activist and I refrained from that. But I now realize – and I embrace it – that my existence as an Afro-Belgian person is itself a political act. Me succeeding in the illustration business, working with 3D software – there are not a lot of women of color from African descent working in this business, with these companies, with these programs – that in itself is a political act. So yes, I do see that everything I do is inherently political. Even if I don’t necessarily intend to do so.
I do see that everything I do is inherently political. Even if I don’t necessarily intend to do so.
What needs to change to make the creative industry more diverse?
Representation is very important – not just visually in the work, but also behind the scenes. For example, if there are people of color working in agencies, they will be more inclined to work with creatives of color. I think in every layer of the business there needs to be enough representation of every layer of society. That way we’ll achieve a better and true representation within the work that’s being created.
What do you think are the chances of this happening?
It depends on where you look. Most of my commissions come from US companies. And it all started with the Black Lives Matter movement. After the death of George Floyd, I started getting work. These companies are very aware and trying to change. But I feel that here in Europe – specifically in Belgium – people are not ready to have this conversation or even reflect on it. They still have this mindset that people from other cultures, with different skin colors or different roots should be thankful to be here and shut up. That also applies to me – a person that was born and raised in Belgium. When I tell people my background – that’s when they accept me more and my voice carries more weight. Sometimes I even use my husband’s email-address or ask him to deal with issues like health insurance, because it’s much easier.
So, there’s still a lot to do. I think for many white people true change first needs discomfort. Dismantling white privilege means that a lot of people feel like we’re taking something away from them or that they are being disadvantaged. But that’s not how it works.
Are you having more of these kinds of conversations lately?
With my peers definitely. I also try to have them in my professional environment. I don’t get many commissions from Belgian companies – and if so, they pay poorly, and they ask a lot of me including the rights to my artworks. I speak up about these issues – but usually the conversation ends here. But I feel that I’m in a position right now that I can speak up about these things. I don’t need to take every job that’s offered to me. It’s important that other artists than can afford to speak up should try to do so as well.
You’re now a resident artist at the Impossible Library in Hamburg. How did that happen?
I was at the Indiecon festival last year as an exhibitor with my riso-studio (which I don’t have anymore). It was one of our first festivals abroad and we had such a good time! We definitely wanted to come back. And when I saw the call for residents in the Indiecon newsletter I decided to go for it.
You have access to all the magazines at the Impossible Library, chose some publications and created a moodboard. Were you looking for anything specific or did you just let the pieces find you?
I wasn’t looking for anything specific. I love looking at images and since a lot of the magazines are in German anyway, I concentrated on the visuals. I just browsed the magazines and waited for something to pop up. That way I found the images that spoke to me and a narrative started to form.
Can you tell us about what you’re working on?
Sure! The narrative is a reflection of the past few months – from BLM to me getting more assignments. I worked a lot and was super happy about these jobs, but at the same time I also felt guilty and opportunistic. So, there was a lot going on emotionally, while I also had to meet my deadlines. This is how I came up with Polly’s Pink Palace of Reflection. Within this palace there will be different rooms, each of which will represent some kind of doubt or emotion that I’ve had in the last few months. I’ll be showing my artwork at Indiecon this weekend. Feel free to come by and ask me about it!
I worked a lot and was super happy about these jobs, but at the same time I also felt guilty and opportunistic.
3D animation and print publications: That’s quite a clash of mediums. How did you deal with this?
That’s not really a problem. The end result might not be in direct correlation to a publishing festival, but I drew my inspiration from the magazines I found here at the Impossible Library. So, there’s definitely a connection.
Brand Yourself: Trends & Tipps ++ Mehr Erfolg als Personenmarke ++ Alternative Einnahmequellen für Kreative ++ UX Design: Stop-Covid-App ++ SPECIAL Wild-plastic – Start-up mit Purpose ++ Nachgefragt: 1 Jahr Corona