Comic-Autorin Katharina Greve befüllt 102 Stockwerke mit Leben.
Die ehemalige Architektin Katharina Greve kreierte den Webcomic »Das Hochhaus. 102 Etagen Leben«, der sich durch eine reduzierte Bildsprache und pointiertem Storytelling auszeichnet. Sie führte mit diesem Projekt die Kunstform des Comics mit einem digitalen Gebäude zusammen.
Was in diesem Hochhaus geschieht, ist nicht nur visuell ansprechend umgesetzt und nett zu lesen, sondern auch politisch, zwischenmenschlich und sozial interessant aufbereitet. Die Figuren sprechen über die Flüchtlingskrise, haben Affären mit Nachbarn, lästern, streiten oder haben Zwangsneurosen. Familie und Erziehung ist ebenso ein großes Thema.
Eigentlich kann der Leser an einer ihm beliebigen Stelle des Hochhauses beginnen, da man jederzeit vom ersten Stock in den zehnten oder vom 35. Stock runter ins Erdgeschoss fahren kann. Je nachdem, was die Figuren gerade thematisieren, beziehen sie sich teilweise auf ihre Nachbarn im Haus. Das Hin- und her navigieren funktioniert über einen digitalen Lift, der sich sticky rechts neben dem Haus befindet. Mit einem Klick landet man ganz woanders.
Wöchentlich zeichnet die Comic-Autorin Katharina Greve eine weitere Etage hinzu, so dass die Geschichte bis hoch ins 102. Stockwerk weiter erzählt wird. Sie vermag es damit, den Einbildwitz mit einer ausgedehnten Bildererzählung zu verbinden. In sich geschlossen gibt es auf jeder Etage eine kleine Pointe, aber als großes Ganzes liest sich »Das Hochhaus« wie eine komplexe Story.
Es wird voraussichtlich bis zum Herbst 2017 fertiggestellt. Das Projekt fand bisher großen Anklang und wurde für den Max und Moritz-Preis des Comic-Salons Erlangen nominiert und erhielt den Titel »Bester deutschsprachiger Comic-Strip«.
Hier geht’s zum HOCHHAUS-Webcomic. An dieser Stelle sei einer unserer PAGE-Grafikerinnen für den Themen-Tipp gedankt.
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