»Es gibt zwei Trends. Erstens: Designer sind schmal und haben wenige Haare. Und zweitens: Männer in Schals.« So herrlich unprätentiös begann Erik Spiekermann heute Vormittag seine Dankesrede beim Designpreis der Bundesrepublik Deutschland. Der weltbekannte Gestalter und Typograf hatte als erster Kommunikationsdesigner die Auszeichung Designpersönlichkeit des Jahres erhalten.
Als Dankeschön an die Branche, das gab er auf der Bühne der Messe Frankfurt bekannt, spendieren er und seine Agentur Eden Spiekermann ein Nachwuchsstipendium in Höhe von 10.000 Euro.
Der Auftritt von Erik Spiekermann war ein Highlight während der Preisverleihung, die heute Morgen im Rahmen der Eröffnung der Messe Ambiente in Frankfurt stattfand. Zwar waren mit Andrej Kupetz und Prof. Dr. Peter Pfeiffer, dem Hauptgeschäftsführer und dem Präsidenten des Rats für Formgebung, namhafte Vertreter aus der Designbranche vertreten, so ziemlich alle Preisträger holten ihre Trophäen persönlich ab und Barbara Hallweg vom ZDF lieferte eine charmante Moderation ab. Große Überraschungen jedoch fehlten, da die Gewinner des Deisgnpreises der BRD bereits im Oktober bekannt gegeben worden waren (PAGE berichtete).
Lediglich die Auszeichnung für den besten Nachwuchsdesigner blieb bis dato geheim – sie geht an den Produktdesigner Sebastian Herkner, der an der HfG in Offenbach studierte.
Ohnehin ist der Designpreis der BRD nach wie vor sehr produktlastig, also noch nah an seinen Wurzeln. Die weit auseinander liegenden Einreichungszahlen der beiden Sparten Produkt- und Kommunikationsdesign erwecken den Eindruck, dass die Integration letzterer noch nicht ganz gelungen ist. Unter Kommunikationsdesignern ist der Preis nicht unumstritten, vor allem wohl wegen seiner hohen Teilnahme- und Veröffentlichungskosten.