Marjoree: Klasse Schrift und tolle Muster

Monospaced Fonts sind zur Zeit schwer angesagt und so verfügt auch Marjoree über eine solche Variante in Light, Regular, Medium und Bold. Dazu gibt es eine proportionale Version – ebenfalls in Light, Regular, Medium und Bold – die als Duplex-Schrift angelegt ist. Das heißt, die Buchstaben haben in allen Strichstärken die gleiche Breite. Dadurch kann man schnell mal im Layout von Light zu Bold wechseln, ohne dass sich die Laufweite und damit das Layout ändert. Diese Duplex-Funktion macht Marjoree zu einem praktischen Werkzeug, zumal Variable Fonts die Gestaltungsmöglichkeiten noch einmal erweitern.

Besonders an Marjoree, die ihren Namen von Marjorie Rice bekam, sind die Pattern-Fonts.

Die 2017 verstorbene Marjorie Rice war eine Amateur-Mathematikerin, die zwischen 1975 und 1977 vier neue Arten von fünfeckigen Kacheln in der Geometrie entdeckte und ein eigenes Notationssystem entwickelte, um die Einschränkungen und Beziehungen zwischen den Seiten und Winkeln der Pentagone darzustellen.

Die Pattern-Varianten der Schrift – Marjoree Hexagon und Marjoree Pentagon – basieren auf modularen Segmentierungen und können dank Variable Font Technologie nahtlos zwischen positiver und invertierter Schrift wechseln. Die Pattern Fonts spielen mit den Grenzen zwischen Typografie und Muster und laden zum Experimentieren und Entdecken ein.

Marjoree entstand in Teamarbeit. Daniel Gross und Joris Maltha, Gründer des Designstudios Catalogtree im niederländischen Arnhem, waren Dozenten des Berliner Typedesigners Bernd Volmer während seines Bachelor Studiums an der ArtEZ in Arnhem. Bevor er fürs Masterstudium nach Den Haag ging, arbeitete Bernd Volmer eine Weile bei Catalogtree. »In der Zeit hab ich mit den beiden auch über meine work in progress Schriften gesprochen und viel nützliches Feedback bekommen,« so der Typedesigner. »Was auch super war: Die beiden haben meine Schriften in Buch und Poster Projekten und in Webseiten verwendet, was mich riesig gefreut hat, da Catalogtree immer cooles Grafik Design macht und spannende Drucktechniken ausprobiert.«

An der Zusammenarbeit hielten die Drei fest, Bernd Volmer half mal bei einer Schriftentwicklung, Catalogtree wiederum unterstützte ihn bei der Gestaltung für die Website seiner Foundry Show Me Fonts. Als Catalogtree dann an einer Schrift arbeitete, die später zu Marjoree werden sollte, wurde aus anfänglichen Feedback Sessions richtiges Teamwork. Bernd Volmer steuerte neben dem Feinschliff (Outlines aufräumen, Spacing und Kerning, OpenType bauen) auch die Duplex Fonts bei.

Lizensieren kann man Marjoree über Show Me Fonts, Einzelschnitte kosten 60 Euro, die gesamte Familie 300 Euro. Einen tollen Eindruck, was sich mit Marjoree alles anstellen lässt, bekommt man auf der Microsite.