Globalfonts Konferenz
Das Hamburger Unternehmen URW++ beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit dem Thema Globalfonts und hatte jetzt eine Konferenz zum Thema organisiert.
Das Hamburger Unternehmen URW++ beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit dem Thema Globalfonts und hatte jetzt eine Konferenz zum Thema organisiert.
Ob für Warenwirtschaftssysteme, Embedded Devices oder als internationale Hausschrift – in einer globalen Welt müssen auch die Schriften weltweit agieren können. Um bei Kreativen und Unternehmen ein Bewusstsein dafür zu schaffen, hatte URW++ am letzten Donnerstag ins Hamburger East Hotel zur Global Fonts Konferenz geladen. Die Teilnehmer der kostenlosen Veranstaltung bekamen interessante Vorträge zu hören. Nach einer Einführung von URWs Frank Steitiya ging es bei Volker Schnebel vor allem um den arabischen Sprachraum, inklusive eines kurzen Streifzuges durch die Schriftgeschichte und vieler, teils vergnüglicher Bilder.
Zwei Unternehmen erzählten, wie sie sich fit für internationale Anforderungen gemacht haben: Die Hilti AG vereinheitlichte ihren Markenauftritt durch eine neue Hausschrift – die in Hilti-Schrift umbenannte Nimbus Sans Novus von URW++. Als Globalfont kamen die entsprechenden Schnitte der Nimbus Sans dazu.
Endress+Hauser ging einen Schritt weiter und ließ sich von Volker Schnebel eine exklusive Hausschrift zeichnen. Auch hier ergänzen Nimbus Sans und Nimbus Roman den globalen Part.
Susanne Zippel, die lange in China und Japan gelebt hat, sprach über die komplexen Herausforderungen einer Harmonisierung lateinischer und chinesischer Corporate Typefaces.
Von der durchaus komplizierten Herstellung von Globalfonts aus technischer Sicht wußte URW-Geschäftsführer Jürgen Willrodt zu berichten und Frank Blokland, Inhaber der rennommierten Dutch Tpe Library hatte sich Gedanken über die Relativität der Harmonie in Global Fonts gemacht.
Wie interessiert die Teilnehmer an dem Thema waren, zeigte sich auch an den vielen Fragen, die nach jedem Vortrag gestellt wurden. Eines ist sicher: Der Bedarf der Industrie an weltweit verwendbaren Schriftsystemen wird weiter wachsen und Designer und Schriftentwickler vor noch zahlreiche gestalterische und technische Herausforderungen stellen. Das Thema Globalfonts wird uns in den nächsten Jahren also garantiert weiter beschäftigen.
Ein gewisses Verständnis für fremde Schriftsysteme muss schon sein, damit sich mit der Schreibrichtung nicht auch gleich die Fahrtrichtung ändert
In Thailand ist bei Groteskschriften der Trend zu beobachten, die dekorativen Kringel einfach wegfallen zu lassen. Das Ergebnis ist dann allerdings eine ganz andere Schrift, die plötzlich viel mehr Ähnlichkeit mit dem lateinischen Schriftsystem hat
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