Exklusiver erster Blick – Teil drei: Die prämierten Arbeiten des TDC 2011
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eute geht es weiter: Mit den nächsten sechs Gewinnern des Type Directors Club New York.
Gleich zwei Awards kann Patrick Bittner (maksimovic.de) mit nach Hause nehmen – und das für zwei ganz unterschiedliche Projekte: Für die Initiative Synagoge Fénétrange im ostfranzösischen Lothringen hat Patrick Bittner den Auftrag erhalten, ein Logo zu entwerfen. Da ihm das für ein Zentrum, das Ort interkultureller Begegnungen ist und Ausstellungsraum für Kunstprojekte ist, zu statisch war entstand, abgeleitet aus der ornamentalen Form der Synagoge eine abstrakte Schrift, die als Logo eingesetzt wird. Je nach Projekt wird sie in Zweierfarbkombinationen dargestellt. Für den Tri-Shop-Saar, einem Laden von Triathleten für Triatlethen, entstand die komplette Geschäftsausstattung. Auf der Rückseite einer jeden Drucksache wird dabei augenzwinkernd eine andere Sportamt gedisst – von Reiten, Fußball, Eiskunstlauf, Fechten zu Tennis und Golfen.
Wenn einer eine Reise tut … dem hilft »La liste du parfait voyageur« von Andrea Ferolla und Daria Reina (ferollareina.it), ein wunderschön aufgemachtes Liporello-Büchlein, das aufführt, was der perfekte Reisende auf seinem Weg in die große weite Welt mitnehmen muss. »Ein kostbares Utensil« nennen die Römerinnen ihr Listen-Buch, »das in Zeiten von Apps die Poesie von Papier, Schrift und die Ausdruckskraft der Typografie feiert.«
Die gespaltene Meinung, die im spanischen Volk über die Tradition des Stierkampfs herrscht, übersetzte das Studio Pepe Gimeno (pepegimeno.com) in ein Plakat. Für die Ausstellung »Vivan los toros« an der Universität von Valencia ließ es die unterschiedlichen Argumente in Textblöcken aufeinander prallen und sich überlappen.
Jihwan Kim aus New York hingegen hat die »History of Typography« in weißen Linien auf blauem Milimeterpapier-Hintergrund dargestellt. Angelegt wie eine architektonische Konstruktionszeichnung wird das Alphabet von einer Maschine über die Jahre hinweg in Form gemeißelt, geschliffen und poliert. Armin Vit (underconsideration.com) von Underconsideration aus Austin, Texas wurde für die Gestaltung des Grafikdesign-Blogs Quipsologies, der täglich über die seltsamsten, kreativsten und beeindruckendsten Projekte berichtet, ausgezeichnet – und Erik Marinovich (thebiganimals.com) für verschiedene Schriften- und Schriftexperimente. Der amerikanische Grafikdesigner hat für den japanischen T-Shirt-Hersteller Graniph einen Schriftzug entworfen und darüber hinaus experimentiert, wie Schriftzüge die Bedeutung des Wortes selbst spiegeln. Dafür wurde er ebenso ausgezeichnet wie für seine Header, die in kunstvoller Form dazu einzuladen, auf dem Zeichen-Blog Friends of Type, den Marinovich gemeinsam mit Aaron Carambula betreibt, zu posten.
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